Das verregnete Samstagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring endete mit einem Knall - im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn kurz vor Schluss krachte Mick Wishofer im Emil-Frey-Lamborghini mit der Nummer 14 (Wishofer/Lappalainen) noch Jan Marschalkowski im ZVO-Mercedes mit der Nummer 8 (Dienst/Marschalkowski) ins Heck.
Der Szene ging ein Dreher von Marschalkowski in der langgezogenen Kurve 7 voraus. "Ich habe dort das Heck verloren und musste durch den Kies. Ich habe voll nach links eingeschlagen, bin aber trotzdem auf die Strecke zurückgerutscht", schildert der junge Deutsche die Situation im Gespräch mit "Motorsport-Total.com" aus seiner Sicht.
"Dann stand ich sehr unglücklich auf der Ideallinie und hatte noch ein kleines Problem mit dem Getriebe. Ich weiß nicht, warum ich nicht vom Fleck gekommen bin und musste nochmal schauen. Dann war es schon zu spät und es kam zum Einschlag."
Marschalkowski dreht sich - Wishofer kann nicht ausweichen
Ein Einschlag, der mit nicht geringer Geschwindigkeit erfolgte. Wishofer erzählt "Motorsport-Total.com", er sei "mit 120 oder 130 angekommen und habe ihn relativ spät erst gesehen, weil vor mir der Audi von [Christopher] Mies war."
Dadurch war dem jungen Österreicher zunächst die Sicht auf den Mercedes-AMG von Marschalkowski verdeckt. Wishofer hatte keine Chance mehr, Marschalkowski auszuweichen und krachte in den AMG seines jungen Konkurrenten.
Statt der Plätze sieben und zehn, auf denen Marschalkowski und Wishofer vor dem Unfall lagen, gab es nur jede Menge Kohlefaserschrott.
"Ich habe versucht, ihm auszuweichen, aber es ist sich nicht ausgegangen. Von den Stewards ist dann auf Rennunfall entschieden worden. Für uns ist es natürlich schade, weil wir dadurch gute Punkte in der Juniormeisterschaft verloren haben. Aber man hat anhand der vielen Dreher generell gesehen, dass es richtig schwierig da draußen gewesen ist", kommentiert Wishofer.
ZVO-Mercedes am Sonntag mit Lambo-Emblem unterwegs
Tatsächlich sahen die Rennkommissare von einer Bestrafung ab - "no further action" lautete das Urteil nach der Anhörung von Wishofer und Marschalkowski sowie nach dem Studium von Video-Material. Durch den Ausfall verloren sie ohnehin wichtige Punkte.
Kurios: Am Samstagabend befand sich unter anderem die Motorhaube des ondulierten Lamborghinis in der ZVO-Box. Am Sonntagmorgen prangte dann ein Lambo-Emblem am Heck des AMG mit der Aufschrift "In Memory of Lausitzring 20/08/22".
Zumindest für Marschalkowski und seinen neuen ZVO-Teamkollegen Marvin Dienst endete das Rennwochenende auf dem Lausitzring versöhnlich: Im Sonntagsrennen landete das Mercedes-AMG-Duo auf dem achten Platz und sammelte damit wertvolle Zähler.
Wishofer und Teamkollege Konsta Lappalainen hingegen konnten nicht glänzen. Zwar kratzten sie am Sonntag als Elfte im Qualifying an den Top 10. Doch im Rennen rutschte das Duo bis auf Platz 16 zurück und blieb damit komplett ohne Zähler.
