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"Sonst wird es sehr dunkel": Werner schlägt Alarm

RB Leipzig musste sich Union Berlin geschlagen geben
RB Leipzig musste sich Union Berlin geschlagen geben
Foto: © IMAGO/Jan Huebner/Frick
21. August 2022, 12:50

Bei RB Leipzig kehrt nach dem verpatzten Saisonstart Unruhe ein. Bei der Niederlage bei Union Berlin wurden die akuten Probleme erneut deutlich.

Für ein paar Augenblicke verflog der Ärger bei Domenico Tedesco. Beim "Inklusiven Fantag" am Trainingszentrum von RB Leipzig sorgte der Austausch mit rund 200 Anhängern des kriselnden Fußball-Bundesligisten am Sonntagvormittag für eine willkommene Abwechslung. Tedesco schrieb fleißig Autogramme, die Star-Angreifer Timo Werner und Christopher Nkunku posierten bereitwillig für Selfies. Ganz aus den Köpfen war die Enttäuschung des Vorabends aber nicht verschwunden.

Das 1:2 (0:2) bei Union Berlin hatte den Fehlstart in die neue Saison schließlich komplett gemacht. Auch nach drei Spieltagen wartet RB noch auf den ersten Saisonsieg. Zwei Punkte sind viel zu wenig für die Starbesetzung der Mannschaft und die hohen Ansprüche des mit Millionen gepushten Red-Bull-Projekts.

"Es ist nicht genug", sagte Werner, der bei Leipzigs größter Chance (19.) am Pfosten gescheitert war: "Ich will nicht sagen, dass harte Zeiten auf uns zukommen. Aber wir müssen dringend mal ein Spiel gewinnen, sonst wird es wirklich sehr dunkel."

Es rumort beim Pokalsieger und vermeintlichen Bayern-Jäger. Die Brandrede von Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nach dem Remis der Vorwoche beim VfB Stuttgart ("beschissener Start", "nicht bundesligatauglich") war heftig ausgefallen. Allzu viel bewirkt hat sie nicht.

Spielerisch überzeugte Leipzig wieder kaum. 13:1 Eckbälle und ein riesiges Plus beim Ballbesitz (74:26 Prozent) waren zwar deutliche Statistiken. Ihre Aussagekraft über die Torgefahr der Sachsen war aber begrenzt.

Die prominent besetzte Offensive um Werner, Nkunku und Dani Olmo harmonierte noch nicht wie gewünscht. Meist war am letzten Drittel der hervorragend verteidigenden Unioner Schluss, gefährliche Strafraumszene gab es viel zu selten.

"Es ist nicht zufriedenstellend"

"Es ist nicht zufriedenstellend, aber es sitzt jetzt keiner verzweifelt in der Kabine", sagte Kapitän Willi Orban, der nach dem Doppelschlag durch Jordan Siebatcheu (32.) und Sheraldo Becker (38.) den späten Anschluss (84.) erzielte: "Wir müssen ruhig bleiben."

Ruhe zeichnete das Spiel der Berliner aus, laut war es nur im Hexenkessel Alte Försterei. Ohne Orbans späten Gegentreffer hätte Union am Samstagabend zumindest vorerst die Tabellenführung übernommen. Den Fans war es gleich, im Überschwang der Emotionen sangen sie feierlich von der Meisterschaft.

Als Bayern-Jäger, glaubte Trainer Urs Fischer, taugen die Köpenicker aber längst noch nicht. "Es ist eine schöne Momentaufnahme. Es wäre schön, es wäre Schluss", sagte Fischer, "aber wir befinden uns erst am dritten Spieltag." Sieben Punkte aus drei Spielen, darunter der Sieg im Berlin-Derby gegen Hertha BSC, lassen wenig Raum für Kritik.

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