Laura Lindemann holt sich bei den European Championships die angestrebte Medaille. Im Münchner Olympiapark war nur eine schneller als die Potsdamerin.
Auf den letzten Metern ins Ziel ballte Laura Lindemann schon die Hände zu Fäusten und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Non Stanford aus Großbritannien war auf dem Weg zu den Medaillen neun Sekunden schneller gewesen, aber auch mit Silber konnte sich die 26 Jahre alte Potsdamerin (1:52,19) im EM-Wettbewerb über die olympische Triathlon-Distanz schnell anfreunden.
"Ich freue mich auf jeden Fall über Silber", beteuerte Lindemann, die nach zweiten Plätzen bei der Sprint-EM 2017 und 2021 erneut nur knapp am Titel vorbeischrammte. "Ziel war eine Medaille", wiederholte sie nach 1,5 km Schwimmen, 40 km auf dem Rad und 10 km Laufen, gestand aber auch gerne ein: "Mit Gold wäre ich noch zufriedener gewesen."
Erfreuliche Resultate aus deutscher Sicht
Im Kampf um den Sieg war Lindemann als Teil einer achtköpfigen Spitzengruppe nach dem Schwimmen lange mit dabei - dann aber musste sie beim steilen, 600 m langen Anstieg hinauf auf den Olympiaberg abreißen lassen. Während Stanford zur ersten Medaille bei einem Großevent lief, hielt Lindemann auf den letzten Metern noch die Französin Emma Lombardi um drei Sekunden auf Distanz.
Nina Eim (1:52:51) belegte als zweitbeste Deutsche den hervorragenden vierten Rang und ließ damit auch die Titelverteidigerin Julie Derron aus der Schweiz (6.) hinter sich. "Das war ein richtig schönes Rennen, es hat richtig Spaß gemacht", sagte Lindemann über einen packenden Wettkampf vor großartiger Kulisse im und rund um den Olympiapark.
Annika Koch als Zehnte und Lisa Tertsch (13.) komplettierten das erfreuliche Ergebnis der deutschen Athletinnen. Marlene Gomez-Göggel kam nach einem Sturz vom Rad noch auf Rang 19, Anabel Knoll, die auf der Anreise zum Olympiapark vom Rad gestürzt war, wurde überrundet und musste das Rennen vorzeitig beenden.