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"Queen Mum" Kim Bui tritt ab

Kim Bui beendet ihre Karriere
Kim Bui beendet ihre Karriere
Foto: © unknown
09. August 2022, 14:31

17 Jahre lang ein fester Bestandteil der deutschen Nationalriege - da kann selbst Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen Turnschwester Kim Bui nicht das Wasser reichen. Mit einer Goldmedaille in Rio 2016 nahm der Ex-Weltmeister triumphal Abschied von der Turnbühne, die geborene Tübingerin sagt bei den European Championships am Wochenende in München leise ade - mit stolzen 33 Jahren.

"Nun ist es an der Zeit, neue Wege zu gehen und auch neue Dinge, für die bisher keine Zeit war, in mein Leben zu lassen", sagte die Tochter einer Vietnamesin und eines Laoten zu ihrem Rücktritt mit "gefühlt jungen 23 Jahren", wie Bui mit einem Augenzwinkern erklärte.

Mochten Teamkolleginnen wie die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz, die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz oder Sophie Scheder, Olympia-Dritte am Stufenbarren, öfter im Blickpunkt stehen, "Kimi" war die stabilisierende und absolut zuverlässige Konstante in der Truppe der langjährigen Cheftrainerin Ulla Koch.

Dabei blieb die "Queen Mum" des deutschen Kunstturnens von diversen Rückschlägen nicht verschont. Bei ihrer ersten Heim-WM 2007 in Stuttgart war Bui nur Ersatzathletin, ein Jahr später verpasste sie die Qualifikation für Olympia 2008 in Peking um 0,001 (!) Punkte. Aber nicht einmal von zwei Kreuzbandrissen 2010 (links) und 2015 (rechts) ließ sich die Schwäbin stoppen.

"Fast zwei Jahrzehnte auf Weltklasseniveau"

"Die Freude am Turnen war immer da und wurde immer größer. Sie war meine Motivation zum Weitermachen", sagte die langjährige Aktivensprecherin. Und so turnte Bui fast zwei Jahrzehnte auf Weltklasseniveau, bei ihrer ersten WM-Teilnahme 2005 in Melbourne war ihre aktuelle Teamkollegin Emma Malewski gerade mal ein Jahr alt.

Ihr Lebensmotto und ihr Selbstverständnis? "Meine Grundeinstellung ist die Zielstrebigkeit", hat sich die EM-Dritte von 2011 am Stufenbarren und ehemalige deutsche Mehrkampf-Meisterin einmal selbst charakterisiert. Anders hätte sie auch kaum ihren Hochleistungssport mit ihrem anspruchsvollen Studium der Technischen Biologie in Einklang und vor allem zum Abschluss bringen können.

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