Die jüngste Nachricht, dass Sebastian Vettel seine Formel-1-Karriere nach der aktuellen Saison beendet, sorgte im Fahrerlager und unter den Fans für Traurigkeit. Doch möglicherweise bleibt der Deutsche den Motorsport-Anhängern ja doch erhalten. Ein erstes Job-Angebot hat er in dieser Hinsicht jedenfalls bereits erhalten.
Als Sebastian Vettel Ende Juli sein Formel-1-Aus für Ende 2022 ankündigte, verlor F1-Boss Stefano Domenicali keine Zeit und setzte sich unmittelbar mit dem 35-Jährigen zusammen. Das Ziel des Funktionärs: Fanliebling Vettel keinesfalls zu verlieren.
Eine Stunde lang sollen der Italiener und der scheidende Deutsche nach "Sport Bild"-Informationen diskutiert haben. Thema sei Vettels "Entscheidung und die Zukunft" gewesen, wie Domenicali dem Fachblatt bestätigte.
Und was der Formel-1-Chef noch verriet: Er machte Vettel ein erstes Job-Angebot. "Sebastian wird immer mit der Formel 1 verbunden sein. Natürlich wollen wir, dass der Draht auch in Zukunft eng bleibt. Wenn er Interesse hat, Teil unseres Systems zu werden und die Ansätze zueinander passen, würde ich ihn natürlich hier begrüßen", betonte der 57-Jährige.
Allerdings fügte der Manager mit Blick auf den vierfachen Weltmeister an, dass dieser zuvorderst alle Zeit der Welt für sich bekommen wird. "Wir wissen, dass er sich nach der Saison erst mal sortieren und die Zeit mit seiner Familie genießen will", so Domencali.
Wird Vettel Umweltbeauftragter in der Formel 1?
Danach könnte Vettel aber durchaus eine Laufbahn in der Sportpolitik einschlagen, heißt es weiter. Der 35-Jährige, der sich maßgeblich und mit Nachdruck für die Umwelt und den Planeten einsetzt, könnte sich demnach grundsätzlich ein Engagement in der Formel 1 vorstellen, um die umweltschädlichen Auswirkungen zu verringern und die F1 in dieser Hinsicht voranzubringen. Noch gibt es dafür aber keine passende Position, diese müsste erst geschaffen werden.
(Fruchtbare) Reibereien dürfte es dann aber allemal geben: Dass die Königsklasse des Motorsports noch nicht mit umweltfreundlichen Kraftstoff fährt, so wie er es zuletzt mit dem umgebauten Weltmeister-Auto von Nigel Mansell aus dem Jahr 1992 tat, bei dem der Umbau dafür in wenigen Wochen erfolgte, sorgte zuletzt bei Vettel für Unverständnis.
Hier jedoch bremste Domenicali bereits die Erwartungen des viermaligen Champions. "Es macht einen Unterschied, ob du ein einziges Auto
für ein, zwei Runden aufbereitet bekommen musst, oder 20 Wagen für 70 Runden und eine ganze Saison", sagte der F1-Boss und fügte an: "Wir sind mit der Technik nicht hinten dran. Im Gegenteil! Wir sind vor dem Zeitplan! Ich werde zu meinen Lebzeiten auf jeden Fall noch umweltfreundlichen Kraftstoff in der Formel 1 erleben." Vielleicht ja sogar dank Vettel früher als gedacht.


