Borussia Dortmund überzeugt im Pokal bei 1860 München. Trainer Edin Terzic weiß aber auch: Das Spiel war kein Maßstab.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer standen entspannt auf der Tribüne und sahen zu, wie die Spieler von Borussia Dortmund von den mitgereisten Fans gefeiert wurden.
"Es war ein gelungener Abend", sagte kurz darauf Trainer Edin Terzic - und damit war sportlich dann auch fast alles gesagt. Die längst befürchtete Nachricht, dass der Hodentumor bei Stürmer Sébastien Haller bösartig ist, verkündete der BVB erst am Samstag.
Gut eine Woche vor dem Auftaktspiel in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen hatte Dortmund die erste Hürde im DFB-Pokal bei 1860 München ohne Mühe gemeistert.
Terzic sprach nach dem vor allem in der ersten Halbzeit überzeugenden 3:0 (3:0) gegen den Drittligisten stolz von einem "sehr erwachsenen" Vortrag seiner jungen Mannschaft. In der Tat ließ der BVB in diesem einseitigen Spiel nie den Verdacht aufkommen, er nähme die Sache nicht ernst.
BVB sorgt im ersten Durchgang für die Entscheidung
Von der ersten Minute an sahen die 15.000 Zuschauer entschlossene und temporeiche Dortmunder, Terzic lobte wenig überraschend die Körpersprache seiner Spieler, die dem Drittligisten signalisierte: Hier gibt es heute mit Sicherheit keine Überraschung. Viel hatten sich die Löwen vorgenommen, am Ende mussten sie arg deprimiert zur Kenntnis nehmen, dass sie gegen einen seriös auftretenden Teilnehmer an der Champions League chancenlos waren.
Mit den Treffern des herausragenden Donyell Marlen(8.) sowie der starken Jude Bellingham (31.) und Karim Adeyemi (35.) waren die Sechziger noch gut bedient. Zumal, wie Terzic auf der Suche nach Kritikpunkten anmerkte, die Dortmunder in der zweiten Halbzeit "den Fuß vom Gas" nahmen und nicht mehr mit letzter Konsequenz und der zuvor gezeigten Schnörkellosigkeit spielten. Trotzdem: "Es war ein Schritt in die richtige Richtung."
BVB sondiert den Transfermarkt
Terzic weiß selbstverständlich, dass der überzeugende Sieg nur bedingt als Referenz taugt. Andere Mannschaften, räumte er ein, würden sich selbstverständlich schnell auf die Dortmunder Spielweise einstellen - und da gelte es, Lösungen zu finden. Man müsse "flexibel" bleiben, sagte auch Sportdirektor Sebastian Kehl und ergänzte zur Aussagekraft des ersten Pflichtspiels: "Wo wir stehen, können wir jetzt noch nicht sagen."
In jedem Fall, betonte Kehl, "müssen wir gegen Leverkusen schon noch eine Schippe drauflegen", begleitet werden wird dies wohl noch eine Weile von der drängenden Frage, wie der an Hodenkrebs erkrankte Haller zu ersetzen ist. Youssoufa Moukoko tat sich trotz großen Engagements schwer im Zentrum. Kehl bestätigte nach dem Spiel deshalb erneut, dass der BVB den Transfermarkt sondiert. "Die Suche läuft", sagte er.
Haller muss sich einer chemotherapeutischen Behandlung unterziehen und fällt mehrere Monate aus. "Die Heilungschancen sind sehr gut", sagte Kehl: "Wir wünschen ihm und seiner Familie viel Kraft und Optimismus und sind in dieser schwierigen Zeit mit unseren Gedanken bei ihm."
































