Ludger Beerbaum schlüpft erneut ins rote Jackett und steigt für Deutschland beim Nationenpreis in Hickstead aufs Pferd. Damit nimmt der vierfache Olympiasieger Bundestrainer Otto Becker kurzfristig die Personalsorgen.
Nach sechs Jahren wird Ludger Beerbaum wieder ein deutsches Team repräsentieren. Zusammen mit Philipp Weishaupt geht der 58-Jährige beim Nationenpreis in Großbritannien an den Start.
Der erfolgreichste deutsche Springreiter aller Zeiten hilft mit seiner Teilnahme Bundestrainer Otto Becker aus, der nicht genügend Paare zur Verfügung hat. "Ich freue mich darauf", sagt Becker über das Beerbaum-Comeback gegenüber "spring-reiter.de".
"So kurz vor der WM gab es einen kleinen Engpass an Reitern für den Nationenpreis bei der Longines Royal International Horse Show in Hickstead. Ich stehe für die Teilnahme am Turnier gerne zur Verfügung, weil mir und meinen Pferden der Platz in Hickstead entgegenkommt", kommentierte der Springreiter selbst sein plötzliches Comeback.
Ludger Beerbaum: "Es ist kein Rücktritt vom Rücktritt"
Mehr als ein Gefallen sei seine Teilnahme auf der Insel aber nicht, betonte er: "Das ist keine große Sache, es ist kein Rücktritt vom Rücktritt. Natürlich freue ich mich, dem deutschen Team bei diesem Turnier aushelfen zu können."
Ludger Beerbaum hatte letztmals vor sechs Jahren in Barcelona mit seinem Pferd Casello zum Sieg der deutschen Mannschaft beigetragen - es war der bis dato letzte Nationenpreis des Reiters und auch die letzte Trophäe für Deutschland. Wenige Monate zuvor hatte Beerbaum bei den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro maßgeblichen Anteil am Gewinn der Bronzemedaille für Deutschland gehabt. Nach diesen Erfolgen hatte er seine Karriere im deutschen Team eigentlich beendet.
In Hickstead sitzt Ludger Beerbaum nun auf die Schimmelstute Mila, die in diesem Jahr zunächst den Grand Prix von Doha und anschließend den Grand Prix von Mexiko gewann.
