Armand Duplantis kennt keine Grenzen: Der Überflieger aus Schweden hat mit Weltrekord seine Titelsammlung vervollständigt.
Er rannte los, hüpfte herum, legte einen perfekten Jubel-Salto hin und gab seiner Freundin einen dicken Kuss. Die Fans johlten. 6,21 m. Weltrekord. Gold im Stabhochsprung. Was für eine Show.
"Es ist großartig, ich kann mich nicht beschweren", sagte Duplantis, der Himmelsstürmer aus Schweden, mit seinem typischen Lächeln im Gesicht: "Ich werde ein paar Bier trinken."
Dabei war Duplantis die Höhe in Eugene zunächst ziemlich egal, nur der Titel interessierte ihn. WM-Gold fehlte dem Erben Sergej Bubkas noch in seiner Sammlung.
"Eigentlich habe ich heute gar nicht so viel über den Rekord nachgedacht", sagte Duplantis: "Normalerweise habe ich ihn immer im Hinterkopf, aber heute habe ich mich wirklich auf den Sieg konzentriert, und ich wollte unbedingt die Goldmedaille gewinnen. Das war die Medaille, die mir gefehlt hat." Olympiasieger, Europameister, Weltmeister - jetzt ist Duplantis komplett. Mit 22 Jahren.
Dritter Weltrekord für Duplantis - allein in diesen Jahr
Alle anderen Wettkämpfe waren bei dieser WM schon beendet, Duplantis war der letzte Akt vorbehalten - alle Augen im Stadion auf ihn gerichtet. Das Supertalent, das schon als kleiner Knirps mit der Windel am Po auf Bäume geklettert sein soll, schraubte sich hoch und immer höher, 6,21 m, und es war noch nicht einmal knapp. Sein fünfter Weltrekord, der dritte in diesem Jahr.
Wo das noch hinführen soll, wurde Duplantis gefragt. "Kann ich noch nicht einschätzen", sagte der Wunderspringer, der erst einmal "ein bisschen Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden" verbringen will. Vater und Trainer Greg Duplantis meinte: "Er kann 6,40 m springen." Und wer den Sprung von Duplantis gesehen hat, hält das nicht für komplett irrsinnig.
170.000 US-Dollar erhält Duplantis für Gold und den Weltrekord vom Weltverband, seine Sponsoren zahlen noch einmal das X-Fache. Der Sonnyboy gehört zu den Großverdienern in der Leichtathletik, könnte in der Zukunft zu einem Superstar aufsteigen. Mit seiner Freundin Desire Inglander ist er in den Zeitungen nicht nur im Sportteil zu finden. "Sie ist extra aus Schweden angereist", sagte Duplantis, also musste er auch etwas Besonderes zeigen.