Formel-1-Rennstall Ferrari steht nach einem weiteren Strategie-Chaos am Pranger. Nach dem Großen Preis von Großbritannien muss sich Teamchef Mattia Binotto gegen harsche Kritik wehren.
Charles Leclerc kämpft in diesem Jahr gegen das Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Pérez um den WM-Titel - und doch brachte es die Scuderia Ferrari nicht zustande, ihren Topfahrer in Silverstone zum Rennsieg zu leiten.
Denn: Im Grunde war der Sieg des Monegassen schon vorgezeichnet. Ferrari hätte Leclerc in der Safety-Car-Phase kurz vor Schluss nur in die Box ordern und mit neuen Soft-Reifen versehen müssen. Doch die Italiener ließen ihren Nummer-1-Fahrer draußen, letztlich wurde er nur Vierter und büßte wichtige Zähler in der WM-Wertung ein.
Stattdessen holte Teamchef Mattia Binotto lediglich den in Führung liegenden Carlos Sainz rein. Dass Ferrari nicht auch Leclerc zu einem Doppelstopp in die Box rief, versetzte anschließend gar die Konkurrenz von Red Bull ins Staunen. Teamchef Christian Horner sprach von einer "seltsamen Entscheidung".
Motorsport-Ikone Stuck: "Charles Leclerc muss wirklich kotzen"
Kritik erntet Binotto nun vom ehemaligen Formel-1-Fahrer Hans-Joachim Stuck. "Ich frage mich, wie lange Mattia Binotto noch bei Ferrari überlebt. Er ist schließlich der Rennchef und muss diese Entscheidungen verantworten", sagte die deutsche Motorsport-Ikone bei "Eurosport". Schon beim Großen Preis von Monaco hatte sich die Scuderia einen taktischen Fehler geleistet, als man sich bei den Boxenstopps von Leclerc verzockte.
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Laut Stuck, der die Formel 1 aus seiner aktiven Zeit von 1974 bis 1979 bestens kennt, hatte Ferrari in der Vergangenheit "immer Phasen", in den "falsche Entscheidungen" getroffen wurden. "Aber dieses Jahr ist das schon heftig."
Während Sainz erstmals ein Rennen in der Königsklasse gewinnen konnte, war sein Teamkollege bedient. "Charles Leclerc muss wirklich kotzen. Der ist wirklich eine arme Sau. Aber das ist eben Ferrari", so Hans-Joachim Stuck.
