Nach den rassistischen Beleidigungen gegen Lewis Hamilton drohen dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Nelson Piquet juristische Konsequenzen in seiner Heimat.
Die drei brasilianischen Parlamentsabgeordneten Aurea Carolina, Taliria Petrone und Vivi Reis haben vor Gericht eine offizielle Beschwerde gegen Piquet eingelegt.
"Rassismus muss überall bekämpft werden. Schwarze Menschen auf ein eindeutig abwertende Weise zu behandeln, wie es Herr Nelson Piquet tut, steht der Einführung von Gleichheit im Weg", hieß es in einem Statement.
Laut dem Portal "Lance!" wird der Sachverhalt noch geprüft. Sollte der Beschwerde stattgegeben werde, droht Piquet eine Anklage.
Rassistisches Handeln ist in Brasilien ein ernsthaftes Vergehen. Bis zu fünf Jahren Haft können drohen. Auch eine rassistische Beleidigung kann zu einer Gefängnisstrafe führen.
Kurz vor dem Rennen in Silverstone am 3. Juli waren ältere Aussagen Piquets aufgetaucht, in denen er Hamilton als "N*****" beschimpft hatte. Anschließend entschuldigte sich der dreimalige Formel-1-Champion, stritt einen rassistischen Hintergrund aber ab.
Weitere Skandal-Aussagen aufgetaucht
Nach seiner Entschuldigung tauchten allerdings weitere Skandal-Aussagen Piquets auf. Beispielsweise sagte er über seinen früheren Rivalen Keke Rosberg, dass dieser "scheiße" und "wertlos" gewesen sei, und über Nico Rosberg, dass dieser nur Weltmeister 2016 geworden sei, weil Hamilton in jener Saison "ziemlich schlecht" war und ihm, sinngemäß übersetzt, den Arsch hingehalten habe - eine eindeutig homophobe Anspielung.
Gab es nach dem Bekanntwerden der ersten rassistischen Äußerungen des dreimaligen Weltmeisters zumindest mancherorts noch Verständnis für Piquet, so scheint sein Kredit nun endgültig aufgebraucht zu sein.
Erste Konsequenzen zogen die Aussagen Piquets bereits nach sich. Der 69-Jährige verlor seine Ehrenmitgliedschaft beim Klub der britischen Rennfahrer, außerdem war er beim Großen Preis von Silverstone nicht willkommen.