Der Wechsel der slowenischen Ski-Langläuferin Anamarija Lampic zum Biathlon hat nach Abschluss des Weltcup-Winters für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Ricco Groß, neuer Nationaltrainer der Slowenen, hat nun verraten, wie sich die Neu-Biathletin schlägt.
In Anamarija Lampic verliert der Langlauf-Zirkus ab der kommenden Saison eine Spitzenathletin. In 2021/22 landete die Top-Sprinterin im Gesamtweltcup auf Rang acht. Doch die 26-Jährige tritt ab sofort lieber im Biathlon an, wo sie vom neuen Nationaltrainer Ricco Groß trainiert wird.
Der vierfache Olympiasieger hatte seine Trainer-Laufbahn zunächst beim DSV begonnen. Später wechselte er zunächst zu Russlands Nationalteam, dann zum österreichischen Verband. Seit Mai ist er für die slowenische Nationalmannschaft verantwortlich, wo er sowohl die Herren als auch die Damen betreut.
In der Anfangszeit ging es dem 51-Jährigen vor allem darum, das Team kennenzulernen. "In den ersten Wochen hier in Pokljuka haben wir viel Zeit damit verbracht. Wir haben viel geredet, aber auch viel trainiert. Mittlerweile weiß jeder, dass mir ein gutes Schießen sehr wichtig ist. Wenn du gut schießt, ist es viel einfacher, gut zu abzuschneiden." Er sei sicher, dass er mehr "Wert auf das Schießen" lege als andere Trainer.
Vom Langlauf zum Biathlon: Lampic überzeugt im Schießen
Bei Neu-Biathletin Anamarija Lampic sehen die ersten Schießtrainings "sehr vielversprechend" aus. "Sie schießt jetzt seit drei Wochen und ist jetzt bei einer Trefferquote von rund 70 Prozent. Das ist ein guter Ausgangspunkt. Sie lernt von null an, alles ist neu für sie."
Lampic sei als Schützin "sehr talentiert", so Groß weiter: "Wenn sie hart arbeitet, kann sie sehr, sehr schnell Fortschritte machen". Vorerst übe sie lediglich das Schießen im Liegen. "Erst wenn sie sich hier wirklich sicher fühlt, schießt sie im Stehen."
Dass die slowenischen Damen- und Herren zusammen trainieren, ist nach Meinung des neuen Cheftrainers einerseits "großartig", da somit alle Athleten voneinander profitieren können. Andererseits räumte Groß ein, dass es aufgrund des kleinen Kaders alternativlos ist. "Wir haben nur drei Läufer im Team, das reicht nicht mal für die Staffel." Auch deshalb sei er schon jetzt im Austausch mit Jure Ozbolt, dem Trainer der Junioren.