Lewis Hamilton kommt in der laufenden Formel-1-Saison einfach nicht richtig in Tritt. Erst einmal fuhr der Mercedes-Superstar in dieser Saison aufs Podest, wurde zuletzt bereits sechsmal in Folge (!) von seinem Teamkollegen George Russell geschlagen. Zuletzt nahmen Spekulationen über ein mögliches Karriereende des Rekordweltmeisters nach dieser Saison zu, an denen sich jetzt auch Ex-Teamkollege Jenson Button beteiligte.
Auch für den Formel-1-Weltmeister von 2009 ist das Szenario durchaus denkbar, dass sich Lewis Hamilton nach diesem Jahr aus der Königsklasse des Motorsports verabschieden könnte.
"Lewis ist einer der besten Rennfahrer der Welt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er wieder konkurrenzfähig sein wird – sofern er das denn will. Und das ist der Knackpunkt. Möglicherweise denkt er ja, vielleicht könnte er etwas Anderes mit seinem Leben machen. Wer weiß?", so der langjährige F1-Fahrer im britischen Sender "Virgin Radio".
Vor allem in Großbritannien mehrten sich in den letzten Wochen die Gerüchte um ein möglicherweise bevorstehendes Formel-1-Ende des siebenmaligen Champions, der in der Fahrerwertung der laufenden Saison nur auf Platz sechs rangiert.
Zum ersten Mal in seiner gesamten F1-Laufbahn droht Hamilton eine Saison ohne einzigen Rennsieg. Platz sechs in der Fahrer-WM wäre in der Endabrechnung ebenfalls historisch schlecht für den 37-Jährigen.
In die Kritik geriet Hamilton in den letzten Wochen vor allem nach den schlechteren Platzierungen im Vergleich zu George Russell, der im zweiten Mercedes bisher in allen WM-Läufen in die Top Fünf fuhr - übrigens als einziger Fahrer im gesamten Fahrerfeld.
Button weiß: "Formel 1 ist ein sehr mentaler Sport"
Button, der drei Jahre lang mit Hamilton für McLaren-Mercedes fuhr (2010 bis 2012), versuchte, das Formtief des Superstars zu erklären: "Ich glaube, ein großer Teil der Erklärung geht auf die Tatsache zurück, ein Auto zu fahren, das gemessen an seinen Erfolgen zu wenig schnell ist. Er hat seit 2014 acht Jahre lang um WM-Titel gekämpft und sechs davon gewonnen", so der Ex-Pilot, der weiter ausführte: "Doch nun bekommt er es mit einem George Russell zu tun, der den anderen Weg gegangen ist – von einem wenig konkurrenzfähigen Auto bei Williams zu einem schnelleren. Das hat ihm zusätzlich Selbstvertrauen geschenkt. Und aus diesem Grund holt er derzeit aus dem Mercedes mehr heraus als Lewis."
Hamilton sei derzeit vor allem mental angegriffen, da er den Umstand, aktuell nicht in einem siegfähigen Auto zu sitzen, gar nicht mehr kenne. Zur Verdeutlichung: In den acht Jahren zuvor hatte der Rekordchampion in jeder Saison mindestens acht Grands Prix gewonnen, galt bisweilen gar als unschlagbar im Fahrerfeld.
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"Wenn du dann eine Reihe schlechter Rennen hast, dann belastet das die Psyche. Die Formel 1 ist ein sehr mentaler Sport", erinnert sich Button noch an seine eigene F1-Laufbahn, die 2017 bei McLaren endete.
Der 42-Jährige hegte aber keinen Zweifel daran, dass sein ehemalige Teamkollege wieder zurück zu alter Stärke kommen kann: "Wenn der Mercedes siegfähig sein wird, dann gewinnt Hamilton erneut, da bin ich mir ganz sicher", so Button, der selbst 306 Mal in der Formel 1 an den Start ging und 15 Grand-Prix-Siege feierte.
