Aus Sicht von Lucien Favre war angeblich unter anderem die Umtriebigkeit des früheren Sportdirektors Max Eberl einer der Gründe für seine Last-Minute-Absage an Borussia Mönchengladbach.
"Lucien Favre hat Borussia im Herzen, möchte aber nicht mehr in Deutschland arbeiten. Sie können sicher sein, dass wir alles getan haben, aber ich glaube nicht, dass Lucien Favre in den nächsten beiden Jahren Trainer bei Borussia sein wird", erklärte Sportvorstand Roland Virkus Ende Mai auf einer Mitgliederversammlung von Borussia Mönchengladbach zur Überraschung aller Anwesenden.
Favre war zuvor tagelang als sicherer neuer Gladbacher Chefcoach gehandelt worden. Letztlich übernahm aber Daniel Farke den Posten.
Inzwischen will "Sport Bild" erfahren haben, warum Favre seinem Ex-Klub doch noch die Tür vor der Nase zuschlug.
Last-Minute-Absage von Lucien Favre an Gladbach
Die Sportzeitschrift bestätigt, dass mit Favre eigentlich alles klar war. Seine Co-Trainer hatte der 64-Jährige bereits bestimmt, die Kaderplanung war bereits Position für Position besprochen. Dann ruderte der ehemalige BVB-Coach zurück.
Erst am Tag der Jahreshauptversammlung, also dem Tag, an dem Virkus auch öffentlich die Absage kommunizierte, habe Favre telefonisch Bedenken geäußert und ein Engagement ausgeschlossen.
Als Gründe soll er angeführt haben, dass die Medien in Deutschland ihn negativ sehen würden, der Druck daher schon "zu hoch" sei, so "Sport Bild".
In der Folge sollen die Gladbach-Bosse dieser These auf den Grund gegangen sein. Statt Ablehnung soll man in der deutschen Presse aber eher auf euphorische Berichte gestoßen sein.
Gladbach: Stimmungsmache von Max Eberl?
Favre soll allerdings noch einen weiteren, deutlich brisanteren Grund für sein plötzliches Nein an die Borussia angeführt haben - und zwar, dass Ex-Sportdirektor Max Eberl "im Hintergrund Stimmung gegen ihn" mache.
Auch diese Behauptung hätten die aktuellen Führungskräfte um Virkus nicht nachvollziehen konnten.
Umstimmen wollten die Gladbacher Favre dann allerdings nicht mehr. Die verwirrenden Argumente sollen zur Erkenntnis geführt haben, dass so keine Zusammenarbeit mit dem Schweizer möglich sei.