Beim Großen Preis von Monaco sah George Russell am letzten Sonntag als Fünfter die Zielfahne, während Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton lediglich als Achter einlief. Es war bereits das sechste Mal in Folge, dass der Neuzugang vor dem Rekordchampion ins Ziel kam. Die Hackordnung beim Konstrukteursweltmeister ist auf den Kopf gestellt. Und wird es auch bleiben, ist sich zumindest Formel-1-Legende Eddie Jordan sicher.
Wie der erste F1-Teamchef von Michael Schumacher gegenüber dem englischen TV-Sender "Channel 4" betonte, sei das Kräfteverhältnis längst zugunsten von George Russell verschoben worden.
"Hamilton ist nicht mehr der Boss, auch nicht in diesem Team, denn Russell hat seine Position eingenommen", so Jordan über den 24-Jährigen, der in der Fahrerwertung bereits satte 34 Zähler vor Teamkollege Lewis Hamilton rangiert.
Dass Russell nach seinem Wechsel von Williams zu den Silberpfeilen direkt derart dominant gegenüber seinem Stallrivalen auftreten wird, gilt als eine der bisher größten Überraschungen dieser Formel-1-Saison.
Das meinte auch Eddie Jordan, der 15 Jahre lang als Teamchef in der Königsklasse des Motorsports tätig war: "Es ist die große Überraschung für jeden in der Welt, im Zusammenhang mit denen, die dachten, dass Lewis Hamilton der Beste ist".
Lewis Hamilton in 2022 zum ersten Mal ohne Sieg?
Der 74-Jährige sei sehr gespannt darauf, "wie Lewis das überwinden wird" und sprach von einer interessanten Konstellation bei Mercedes über die gesamte Saison hinweg.
Nachdem Lewis Hamilton in den letzten 15 Jahren ausnahmslos unter die ersten Fünf in der Fahrerwertung fuhr und sich bereits siebenmal sogar zum Weltmeister krönen konnte, betritt der Engländer in dieser Saison komplettes Neuland: Momentan rangiert Hamilton nur auf Platz sechs in der Fahrer-WM, liegt neben George Russel auch hinter beiden Red Bull- und beiden Ferrari-Piloten.
2022 könnte die erste Saison in der Formel-1-Karriere des Rekordweltmeisters werden, in der er keinen einzigen Grand Prix gewinnt.
