Der ehemalige Biathlon-Star Anton Shipulin glaubt trotz der weltweiten Sperre russischer Sportlerinnen und Sportler an zukünftige Erfolge seines Landes.
"Es wird zurzeit ein Maßnahmenplan in unserem Land entwickelt", sagte der 34 Jahre alte Abgeordnete der Staatsduma der Nachrichtenagentur "Tass".
Der Ausschluss russischer Athletinnen und Athleten von internationalen Wettkämpfen, der seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als Sanktionsmittel besteht, sei zwar "einerseits schlecht". Andererseits, so Shipulin, könne die Sperre "Impulse für die Entwicklung in unserem Land" sorgen. "Diese nationalen Wettbewerbe, die einst ihren Status verloren haben, werden jetzt wieder wichtiger".
Dabei richtete der Ex-Biathlet sein Augenmerk vor allem auf die Jugend: "Junge Menschen werden mehr Lust und Möglichkeiten haben, sich mit der ein oder anderen Sportart zu beschäftigen."
Russland sei "ein großes, starkes Land", man werde "mit allen Schwierigkeiten fertig", so der einstige Skijäger, der mit der Staffel bei den Olympischen Spielen von Sochi die Goldmedaille gewann.
Bei den Winterspielen in Pyeongchang in Südkorea 2018 durfte Shipulin auf Anordnung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht antreten, weil sein Name im Zusammenhang mit Doping im McLaren-Bericht aufgetaucht war.
Russland will eigen Biathlon-Wettkampf
Dennoch hatte Shipulin Doping immer bestritten. Im Dezember 2018 hatte er seinen Rückzug vom Leistungssport verkündet und sich für die Wahl zur Staatsduma im Wahlkreis Serov der Oblast Sverdlovsk als Kandidat für die Regierungspartei Einiges Russland aufstellen lassen. Seit der Wahl vom September 2019 ist er Mitglied im russischen Parlament.
Der Politiker will sich nun dafür einsetzen, dass in Russland "noch mehr Sportinfrastruktur und -förderung" besteht. Zudem gab er sich überzeugt: "Wir werden an internationalen Wettbewerben teilnehmen und viel stärker werden, die Voraussetzungen sind da."
Victor Maygurov, Präsident des russischen Biathlon-Verbands RBU, hatte zuletzt bekannt gegeben, dass eine eigene Wettkampf-Serie nach Vorbild des Weltcups geplant wird. Auch die belarussischen Biathletinnen und Biathleten sollen teilnehmen können.

