Der ehemalige Formel-1-Pilot Sergey Sirotkin hat eine Führungsposition beim Russischen Motorsportverband übernommen. Der gerade einmal 26-Jährige hat sich viel vorgenommen.
Sergey Sirotkin ist neuer geschäftsführender Direktor beim russischen Motorsportverband RAF. Somit ist er fortan Teil des siebenköpfigen Führungsgremiums, dem Viktor Kiryanov als Präsident vorsteht.
"Ich möchte mich bei Viktor Nikolaevich Kiryanov, dem Präsidenten der RAF, dem gesamten Team von SMP Racing und persönlich bei Boris Romanovich Rotenberg dafür bedanken, dass sie mich während meiner gesamten Rennkarriere unterstützt und meine aktive Mitarbeit bis jetzt gefördert haben", schrieb Sergey Sirotkin in einem Beitrag auf Instagram. Rotenberg, der von der EU auf die Sanktionsliste gesetzt wurde, und dessen Motorsport-Team SMP Racing sind langjährige Förderer des Russen.
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Sirotkins Ziel sei es nun, "den Motorsport in unserem Land zu entwickeln und zu fördern". Seit "einigen Jahren" engagiere er sich bereits im russischen Motorsport. Nun will er eine Ära einleiten: "Ich glaube, dass wir gemeinsam eine neue Zeitenwende in der Entwicklung des Motorsports in unserem Land einleiten können!"
Sergey Sirotkin saß 2018 an der Seite von Lance Stroll für den Rennstall Williams in einem Cockpit der Formel 1. Insgesamt kommt er auf 21 Starts, seine beste Platzierung war Rang zehn in Imola. Die Fahrerwertung schloss er auf dem letzten Platz ab.
Dunkle Zukunft für russischen Motorsport
2019 musste er das Williams-Cockpit wieder abgeben, der Rennstall hatte sich für George Williams und Robert Kubica entschieden. Sirotkin wechselte zu Renault, wo er zwei Jahre lang als Testfahrer fungierte.
Sirotkins Bekanntmachung, nun den Motorsportverband zu leiten, erfolgt inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Der Weltverband FIA hatte nach Kriegsausbruch sowohl den Grand Prix der Formel 1 in Sochi aus dem Kalender gestrichen als auch russische und belarussische Werbung verboten. Russische Fahrer müssen unter neutraler Flagge antreten.
Nikita Mazepin, bis zuletzt der einzige russische Pilot in der Formel 1, wurde von seinem Arbeitgeber Haas freigestellt und durch den Dänen Kevin Magnussen ersetzt. Andere, wie Kartfahrer Artyom Severyukhin, sorgten auf andere Weise für Schlagzeilen. Er war im April nach einem Rennen in Portugal vom Ward Racing Team gefeuert worden, nachdem er bei der Siegerehrung einen Hitlergruß gezeigt hatte.


