Die Pflichtaufgabe mit Mühe gelöst, aber einen Schlüsselspieler eventuell verloren: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat 48 Stunden nach der Olympia-Revanche gegen die Slowakei den zweiten Sieg bei der WM in Finnland eingefahren - bangt aber um NHL-Youngster Tim Stützle.
Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm erkämpfte im dritten Gruppenspiel in Helsinki gegen Außenseiter Frankreich ein 3:2 (2:1, 0:1, 1:0) und damit den nächsten wichtigen Dreier auf dem Weg Richtung Viertelfinale.
Daniel Fischbuch (3.) im Powerplay, Alexander Ehl (18.) und Leo Pföderl (46.) erzielten in der altehrwürdigen "Helsingin Jäähalli" die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Das DEB-Team hatte zuvor am Samstag in einem Krimi 2:1 gegen den Olympia-Dritten Slowakei gewonnen und zum Auftakt am Freitag 3:5 gegen Titelverteidiger und Rekordweltmeister Kanada verloren.
Alexandre Texier (15.) in Überzahl und Hugo Gallet (32.) glichen zwischenzeitlich für den Russland-Nachrücker Frankreich aus, für den es die zweite Niederlage war. Für Deutschland geht es nach zwei spielfreien Tagen am Donnerstag gegen Dänemark (15.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) weiter.
"Man darf da keinen Fehler machen, die Franzosen muss man erst mal schlagen", hatte Kapitän Moritz Müller vor dem Spiel gewarnt, und betont: "Die drei Punkte gegen die Slowakei sind nur was wert, wenn wir gegen Frankreich was holen." Söderholm gönnte seinem Stamm-Goalie Philipp Grubauer nach dessen herausragender Leistung gegen die Slowakei eine erste Verschnaufpause. Dafür stand der Berliner Meister-Torhüter Mathias Niederberger, der nicht seinen sichersten Tag erwischte, zwischen den Pfosten.
Doppelter Nackenschlag für DEB-Team
Niederberger hatte noch nicht einmal eingegriffen, als der Düsseldorfer Fischbuch mit dem ersten Schuss nach 124 Sekunden in der ersten Überzahl-Situation aus dem Slot eiskalt traf. Wenige Momente später scheiterte Stefan Loibl im Konter in Unterzahl an Frankreichs Goalie Sebastian Ylonen (4.).
Es folgte ein doppelter Nackenschlag: Stützle humpelte nach einem Check gegen sein Knie direkt vom Eis in die Kabine und kam nicht mehr zurück. Zudem holte er sich auf dem Weg dorthin eine völlig unnötige Strafe wegen Stockschlags ab - das bestrafte Texier umgehend mit einem strammen Schuss im daraus resultierenden Powerplay.
Deutschland verliert den Faden
Die DEB-Auswahl zeigte sich davon zunächst unbeeindruckt: Ehl stellte die Führung mit dem ersten WM-Tor seiner Karriere wieder her und belohnte damit die bislang in allen drei Spielen erfrischend und unbeschwert aufspielende vierte Sturmreihe. Deutschland dominierte das Geschehen in der ersten Hälfte des zweiten Drittels, verlor nach dem erneuten Ausgleich aber bis zur Drittelpause komplett den Faden.
Dann sorgte Pföderl im Schlussabschnitt mit seinem zweiten Turniertor für Erleichterung.






