Die erste Saison von Adi Hütter als Trainer von Borussia Mönchengladbach ist weitestgehend enttäuschend verlaufen. Es gibt Kritik am Zustand der Mannschaft, außerdem soll der Gladbach-Coach zu Teilen des Teams auffallend auf Distanz gehen. In der Sommerpause gibt es für Sportchef Roland Virkus viel zu tun.
Die Bundesliga-Saison 2021/2022 wird Borussia Mönchengladbach irgendwo im hinteren Mittelfeld abschließen. Nach schwachem Saisonstart ist der ehemalige Europacup-Anwärter nach einer von den Ergebnissen her zuletzt guten Phase (15 Punkte aus den letzten acht Spielen, von denen nur eines verloren wurde) immerhin frühzeitig gerettet und muss nicht mehr um den Klassenerhalt bangen.
Trotzdem ist die Stimmung zwischen Anhang und Mannschaft nicht wirklich gut. Aufbruchsstimmung ist keine zu spüren, was nach Informationen des "kicker" auch daran liegt, dass Trainer und Spieler weiterhin nicht richtig zusammengefunden haben. Der frühere Frankfurt-Coach Adi Hütter, der im letzten Sommer für immerhin 7,5 Millionen Euro geholt wurde, konnte bislang kein "Wir-Gefühl" erzeugen.
Zwar sei Hütter vom Charakter her nicht darauf ausgelegt, den so genannten Kumpel-Typ zu geben, trotzdem gebe es "mehr als nur eine gesunde professionelle Distanz, die den Trainer von einem Teil der Mannschaft trennt", schreibt das Fachblatt. Der 52-Jährige habe es in seiner ersten Amtszeit nicht geschafft, die komplette Gruppe hinter sich zu vereinen.
Sind Gladbachs Spieler zu langsam und nicht fit?
Zwei Gründe dafür laut "kicker": Die Spieler wünschen sich einerseits eine andere Art der Kommunikation und Ansprache, andererseits gibt es auch Kritik an den Inhalten, die Hütter vermittelt. Hier werden offenbar mehr Lösungsmöglichkeiten gefordert, mit denen die Stars arbeiten können.
Dazu gehört auch, dass Hütter seine Spielausrichtung ändern soll. Das hohe Pressing samt schnellem Angriffsspiel passe nicht unbedingt zum Gladbacher Kader, so das Blatt, lieber würden die Spieler über mehr Ballbesitz und spielerische Mittel zum Erfolg kommen.
Nicht zuletzt ist auch die Konstitution ein Thema bei der Borussia. Die Fohlenelf gehört erneut zu den sprintschwächsten Teams, es fehlt an Geschwindigkeit auf dem Platz. Die mangelnde Fitness sei "augenscheinlich" laut dem Bericht. Zusammengenommen sind das Gründe dafür, warum die Gladbacher oft nach der Pause einbrachen.
Auf Roland Virkus kommt also jede Menge Arbeit zu. Kann der Sportchef jene Spieler verpflichten, die Hütter für sein angedachtes Spiel braucht? Oder braucht es Umstrukturierungen? Und wie kann in Gladbach wieder ein passender Teamgeist entstehen. Viele offene Fragen.
































