Nach 3:13 anstrengenden Stunden konnte Denis Shapovalov am Montag seinen ersten Matchball nutzen, um den italienischen Publikumsliebling Lorenzo Sonego beim ATP-Turnier in Rom mit 7:6, 3:6 und 6:3 in die Schranken zu weisen. Trotz des Erfolges lagen die Nerven beim kanadischen Tennis-Star blank.
Als Stuhlschiedsrichter Richard Haigh bei einem zweiten Aufschlag Shapovalovs beim Stande von 3:4 im zweiten Satz Einspruch erhob und den Service ins Aus korrigierte, legte sich der 23-Jährige mit dem Referee an.
Völlig außer sich stieg die Nummer 16 der Welt über das Netz, zeigte auf den vermeintlichen Abdruck, den sein Schlag seiner Meinung nach hinterlassen hat und redete unter den Pfiffen der Fans lautstark auf Haigh ein.
Letzterer blieb besonnen, musste Shapovalov zu allem Überfluss allerdings erklären, dass er für das Betreten der gegnerischen Spielfeldseite einen weiteren Punkt Abzug erhalten werde.
"Ich tue nichts Unsportliches - wie kannst du mir da einen Punkt abziehen", entgegnete ein sichtlich aufgebrachter Shapovalov. Den Hinweis, es sei schlicht die Regel, schmetterte der Nordamerikaner mit den Worten: "Nein, ist es nicht. Es ist dumm", ab.
Nadal wird "zu 100 Prozent" bevorzugt
Auch beim Publikum machte sich Shapovalov mit seiner Art keine Freunde. Als er die Menge dann auch noch mit dem Ausruf: "Haltet eure Fresse!", zum Schweigen bringen wollte, war der Favorit endgültig unten durch. Einen Fan wollte er sogar explizit entfernen lassen, Haigh ging auf den Wunsch allerdings gar nicht erst ein.
Es ist nicht der erste Ausraster, mit dem Shapovlaov 2022 für Schlagzeilen sorgt. Im Viertelfinale der Australian Open warf er dem Schiedsrichter bei seiner Niederlage gegen Rafael Nadal an den Kopf: "Ihr seid doch alle korrupt." Anschließend ruderte Shapovalov zwar zurück und erklärte, er habe sich "falsch ausgedrückt", betonte aber, Nadal werde von den Regelhütern "zu 100 Prozent" bevorzugt.
Ob der erneute Aussetzer Folgen hat, ist noch nicht klar.














