Einen Spieltag vor Saisonende steht Borussia Dortmund erneut als Vizemeister hinter dem FC Bayern fest, blickt auf eine ordentliche Bundesliga-Spielzeit mit mindestens 66 Punkten zurück. Das frühe Aus in DFB-Pokal und Champions League sorgten aber für ein insgesamt durchwachsenes erstes Arbeitszeugnis von BVB-Cheftrainer Marco Rose.
Auch der frühere Weltklasse-Verteidiger Jürgen Kohler, der beim BVB zwischen 1995 und 2002 auflief, nahm Rose in einem Gastbeitrag im "kicker" nun mit deutlichen Worten in die Pflicht.
"Es ist richtig, an ihm festzuhalten. Aber es muss bald eine Entwicklung in die richtige Richtung erkennbar werden. Wenn die neue Saison ähnlich verläuft wie die aktuelle, glaube ich nicht, dass Rose es überstehen würde. Lange zuschauen würden die Verantwortungsträger dann wohl nicht mehr", mutmaßte der 56-Jährige.
Kohler, der mit dem BVB zwei Deutsche Meisterschaften sowie den Champions-League-Sieg 1997 feierte, kritisierte in seiner Saison-Bewertung zuvorderst die Dortmunder Spieler selbst: "Die Mannschaft kam nie an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, mehr als 50 Gegentore in der Liga sind bedenklich", so der frühere Manndecker.
Ist BVB-Neuzugang Niklas Süle kein Führungsspieler?
Um die Gegentor-Flut endlich einzudämmen und für mehr defensive Stabilität zu sorgen, haben sich die Schwarz-Gelben für die kommende Spielzeit bekanntermaßen mit den deutschen Nationalspielern Niklas Süle und Nico Schlotterbeck verstärkt.
Beide müssen laut Kohler in ihrer ersten BVB-Saison allerdings erst noch den Nachweise erbringen, dass sie mit ihren neuen Rollen auch zurechtkommen.
"Süle war in München keine hundertprozentige Konstante, nun kommt er in eine Führungsrolle. Ich bin gespannt, ob er das kann", meinte Kohler über den Abwehr-Hünen.
Jürgen Kohler sieht weitere Problemzonen beim BVB
In Bezug auf den zweiten Defensiv-Transfer betonte der Weltmeister von 1990: "Schlotterbeck spielt in Freiburg eine überragende Saison, er ist dort eingebettet in eine gut strukturierte Mannschaft und einen Verein, der große Ruhe ausstrahlt. Beim BVB kommt er in ein anderes Umfeld mit einem anderen Leistungsanspruch. Diese Umstellung wird kein Selbstläufer."
Um den Umbruch weiter fortzuführen, empfahl Kohler seinem Ex-Klub außerdem noch weitere Transfers im kommenden Sommer.
Er benannte die Rechts- und Linksverteidigerposition sowie das defensive Mittelfeld als weitere Problemzonen bei Borussia Dortmund.
























