Wie entscheidet sich Deutschlands beste Biathletin Denise Herrmann? Beendet die Olympiasiegerin ihre Wintersport-Karriere oder macht sie weiter? Der ehemalige Biathlet Michael Rösch glaubt, dass die Verpflichtung von Assistenztrainer Sverre Olsbu Röiseland eine entscheidende Rolle bei der Beantwortung dieser Frage spielen kann.
Der Deutsche Skiverband hat Sverre Olsbu Röiseland als neuen Disziplintrainer der Biathletinnen vorgestellt, der Norweger beerbt damit Florian Steirer. Der 31-Jährige ist zugleich Ehemann von Marte Olsbu Röiseland, die den Sport in den vergangenen Jahren nach Belieben dominiert hat. Geht es nach Michael Rösch könnte die Trainer-Entscheidung des DSV auch Einfluss auf Denise Herrmann haben.
"Aufgrund der Tatsache, dass Marte Olsbu Röiseland in Norwegen sehr viel alleine und nicht mit dem Team trainiert, könnte nun mit ihrem Ehemann als Trainer in Deutschland die Konstellation entstehen, dass sie vielleicht ab und an bei den deutschen Damen mittrainiert", so die Überlegungen des "Eurosport"-Experten.
Eine solche Konstellation wäre ein "riesiger Mehreffekt", da somit die "aktuell beste Biathletin der Welt bei den Trainingslagern des deutschen Teams mit aufschlägt".
Trainingsgruppe mit Herrmann und Röiseland würde "gut funktionieren"
Dies wiederum könnte Herrmanns Zukunfts-Entscheidung beeinflussen und dazu führen, dass die 33-Jährige weitermacht. Es wäre ein "Motivationsschub", so Rösch, "um zu sagen: 'Okay, das schaue ich mir an und vielleicht kann ich nochmal etwas lernen.' Sie ist ja auch sehr wissbegierig und lernwillig und könnte dadurch ihren Horizont erweitern und einen ganz neuen Weg einschlagen", orakelte der Ex-Biathlet, der sowohl für Deutschland als auch für Belgien an den Start ging.
Sollte Marte Olsbu Röiseland tatsächlich im deutschen Trainingscamp aufschlagen, wäre dies für Michael Rösch keineswegs eine Überraschung. "Ich habe während meiner aktiven Karriere zwei, drei Jahre bei der Schweiz mittrainiert, wo ich eigentlich auch ein Konkurrent war." Damals habe aber nicht der Konkurrenzkampf im Vordergrund gestanden, vielmehr hätten alle Beteiligten voneinander profitiert.
Der 38-Jährige glaube daher, "dass die Konstellation Denise Herrmann und Marte Olsbu Röiseland als Trainingspartnerinnen gut funktionieren würde".
Herrmann hatte sich jüngst via Instagram von ihrem langjährigen Trainer Florian Steirer verabschiedet. "Als unbeschriebenes Blatt bist du 2018 in einen Haufen wilder Hühner gekommen. Durch deine offene, ehrliche und direkte Art war das Blatt schnell mit Farbe gefüllt", schrieb sie. An Steirers Seite gewann Herrmann sechs Einzelrennen im Weltcup sowie drei WM-Medaillen in Einzeldisziplinen.
Zuletzt hatte sie in einem Interview mit "Sport Bild" erklärt, nach ihrem Urlaub das Gespräch mit Sportdirektor Felix Bitterling zu suchen und zeitnah eine Entscheidung zu treffen.
