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Stich heizt Spielstil-Debatte neu an

Tennis-Legende schießt gegen Alexander Zverev

Alexander Zverev scheiterte zuletzt an Stefanos Tsitsipas
Alexander Zverev scheiterte zuletzt an Stefanos Tsitsipas
Foto: © IMAGO/Serge Haouzi
20. April 2022, 11:24
sport.de
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Alexander Zverev kassierte zuletzt eine bittere Niederlage, als er im Halbfinale des Sandplatz-Turniers von Monte Carlo glatt in zwei Sätzen gegen Stefanos Tsitsipas verlor. Die deutsche Nummer eins offenbarte dabei einmal mehr eine Schwäche, die Tennis-Legende Michael Stich für ein großes Problem der gesamten Sportart hält.

Der Wimbledon-Sieger von 1991 beschrieb in seiner "Sky"-Kolumne ausführlich, was ihn am Spielstil vieler aufstrebender Tennis-Stars wie eben Alexander Zverev momentan besonders stört.

"Alle Spieler spielen ähnliches Tennis. Athletisch, mit unglaublich viel Power und Energie. Alle sind sehr fit und austrainiert. Aber ganz ehrlich, das reicht aus meiner Sicht nicht aus, um die ganz großen Titel zu gewinnen", so der 53-Jährige, der während seiner aktiven Zeit selbst eher als taktisch flexibler und vielseitiger Spieler galt.

"Kreativität und Spielfreude sind für mich genauso wichtige Bestandteile des Spiels. Aber leider stehen sie bei den meisten Spielern nicht auf der Prioritätenliste", analysierte Stich, der 1992 im Doppel mit Boris Becker die Olympische Goldmedaille gewonnen hatte.

Zverev sei einer dieser Spielertypen, der von Stich als zu eindimensional und unflexibel beschrieben wurde. "Er [Zverev, Anm. d. Red.] sagt über sich selbst, dass er ja nicht dafür bekannt sei, sich taktisch auf ein Match und einen Gegner vorzubereiten. Diese Aussage trifft, denke ich, auf sehr viele Spieler der jungen Generation zu. Kreativität, Spielwitz und die Fähigkeit, das Spiel des Gegners zu lesen, wird den Spielern heute kaum noch beigebracht."

Monte-Carlo-Sieger Stefanos Tsitsipas sei in diesem Zusammenhang eine positive Ausnahmeerscheinung unter den jungen Tennis-Star, so Stich. Der Grieche habe in Monaco bewiesen, "dass man mit etwas Kreativität sehr erfolgreich sein kann. Er hat das spielerische Potenzial, eine sehr erfolgreiche Sandplatzsaison zu spielen."

Stich schlägt Alarm: Tennis könnte Fans verlieren

Michael Stich erinnerte sich an sein eigenes Credo, welches er sich in seiner Karriere in den 1980er- und 1990er-Jahren selbst auferlegt hatte: "Tennis ist ein Spiel, das nicht gearbeitet, sondern gespielt werden muss."   

Nach Ansicht der ehemaligen Nummer zwei der Welt gehe es der nachkommenden Generation eher darum "Tennis zu arbeiten, als dass sie das Spiel zelebriert und Spaß daran hat, etwas Besonderes auf dem Platz zu machen." Eine Entwicklung, die für den Sport als solcher und auch für das Publikum nicht erstrebenswert sei, legte sich Stich fest.

"Was ich mir aber am meisten wünsche, sind wieder mehr Matches, die mein Herz als Tennisfan berühren, und nicht stundenlanges hartes Schlagen von der Grundlinie ohne Abwechslung", so der Grand-Slam-Sieger, der sich bereits alarmiert zeigte: "[Wenn] es nur noch einen einheitlichen Spielstil und wenig Abwechslung gibt, dann befürchte ich, dass Tennis irgendwann Gefahr läuft, seine Fans und Zuschauer zu verlieren."

Italien
Lorenzo Musetti
L. Musetti
1
6
1
0
Spanien
Carlos Alcaraz
C. Alcaraz
2
3
6
6
12:00
So, 13.04.
Beendet
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