Die deutschen Handballer fahren zur WM. Nach dem deutlichen Hinspielerfolg in Kiel gewannen sie auch das Play-off-Rückspiel bei den Färöer mit 33:27 (15:16).
Deutschlands Handballer hüpften erleichtert im Kreis, dann feierten sie ihr WM-Ticket mit den mitgereisten Fans: Trotz einer erneut wechselhaften Vorstellung haben Kapitän Johannes Golla und Co. im Rückspiel auf den Färöern nichts anbrennen lassen und sich für die Weltmeisterschaft im Januar 2023 in Polen und Schweden qualifiziert.
Alfred Gislason atmete nach dem glanzlosen 33:27 (15:16) gegen den krassen Außenseiter erst einmal tief durch. "Ich freue mich, dass wir jetzt bei der WM sind", sagte der Bundestrainer. Das Spiel habe ihn zwar "ziemlich viele Nerven gekostet", doch vor allem mit der zweiten Halbzeit war er zufrieden: "Wir haben besser gespielt und es dann souverän nach Hause gebracht."
Bester deutscher Torschütze am Samstagabend vor 1750 Zuschauern in Torshavn waren Spielmacher Luca Witzke und Linksaußen Lukas Mertens mit je fünf Treffern. Das DHB-Team hatte bereits das Hinspiel am Mittwoch mit 34:26 für sich entschieden.
"Unser Ziel war es zur WM zu fahren und beide Spiele zu gewinnen. Dass nicht alles optimal war, müssen wir auch zugeben. Aber wir haben unser Ziel, wenn auch nicht mit Bravour, erreicht", sagte Golla.
DHB-Team übernimmt nach der Pause das Kommando
Nach dem recht deutlichen, aber glanzlosen Sieg am Mittwoch in Kiel hatte Gislason von seinen Stars vor dem Trip auf die Inselgruppe im Nordatlantik einen weiteren Erfolg gefordert - und eine deutliche Leistungssteigerung. Doch letzterem kamen Golla und Co. lange Zeit nicht nach, und so wurde die Partie zunächst tatsächlich der von Gislason befürchtete "heiße Tanz".
Hinten wie vorne präsentierte sich der EM-Siebte im ersten Abschnitt ziemlich kopf- und irgendwie planlos. Während im Angriff eine klare spielerische Linie fehlte und sich das deutsche Team von der harten Gangart der Gastgeber völlig aus dem Konzept bringen ließ, stellte der erst 19 Jahre alte Mittelmann Elias Ellefsen a Skipagötu die DHB-Abwehr vor erhebliche Probleme.
Ob in der defensiven 6:0-Deckung oder einer offensiveren 3:2:1-Variante: Die Färöer hatten kaum Mühe zu ihren Treffern zu gelangen und gingen kurz vor der Pause sogar erstmals in Führung (15:14). Kein Wunder, dass der im Hinspiel noch so starke Andreas Wolff zur Pause entnervt sein Tor verließ. Für ihn durfte Till Klimpke im zweiten Abschnitt ran.
Nach dem Seitenwechsel übernahm das deutsche Team dann schnell das Kommando. Weil die Gislason-Sieben im Angriff nun mit deutlich mehr Ruhe zu Werke ging und sich beim Gegner mit zunehmender Spieldauer etliche Unkonzentriertheiten einschlichen, drehte Deutschland binnen weniger Minuten das Spiel und ließ nichts mehr anbrennen.
Bis zum WM-Turnier im Januar 2023 in Polen und Schweden, das zeigten die Spiele gegen die bestenfalls zweitklassigen Färöer deutlich, gibt es für Gislason und seine Mannschaft noch reichlich zu tun. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht: Die nächste DHB-Maßnahme ist im Herbst, ein Pflichtspiel wird es bis zum neuen Jahr nicht mehr geben.









