Vom Ring in den Parcours: Vincent Feigenbutz ist Profi-Boxer und wurde 2015 jüngster deutscher Boxweltmeister aller Zeiten. Am Sonntag trat er nach seinem letztjährigen Debüt bei Ninja Warrior Germany auch in der Allstars-Staffel an. Im Vorfeld sprach der 26-Jährige mit sport.de über seine Rückkehr in den Hindernis-Wettkampf.
Vincent, wie bist du als Profiboxer dazu gekommen, dich bei Ninja Warrior Germany zu bewerben?
Das unterscheidet sich wahrscheinlich gar nicht so sehr von anderen Ninjas: Ich habe die Show im Fernsehen gesehen, war direkt begeistert und dachte, das wäre etwas für mich.
2021 warst du das erste Mal dabei. Damals bist du am Doppeltrapez ausgeschieden und hast das Halbfinale ganz knapp um einen Platz verpasst. Wie ist der Run damals aus deiner Sicht gelaufen? Warst du sehr nervös vor deinem Debüt?
Gefühlt werden die Parcours von Staffel von Staffel schwerer. 2021 war ja schon die sechste Staffel von Ninja Warrior Germany und ich fand den Parcours einfach von Anfang bis Ende hart. Das hat mich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht eingeschüchtert.
Ich war locker drauf und habe mich sehr auf meinen Run gefreut. Leider habe ich an der einen Stelle nicht so gut aufgepasst und wusste nicht mehr, dass die Stange sich dreht und ein Kugellager hat, deshalb bin ich beim Ansetzen leider abgerutscht.
Schon mit 16 hast du deinen ersten Kampf als Profiboxer absolviert. Seit wann boxt du und wann wurde dir klar, dass du dein Hobby zum Beruf machen kannst? Wie verlief dein Werdegang zum Profiboxer?
Ich habe mit 14 Jahren mit dem Kampfsport angefangen. Damals habe ich neben dem Boxen auch noch Kickboxen gemacht. Mit 17 oder 18 Jahren wurde mir neben der Leidenschaft zum Sport dann klar, dass man als Profiboxer gut Geld verdienen kann, wenn man weit kommt und so bin ich den Weg weitergegangen.
2015 bist du jüngster deutscher Boxweltmeister aller Zeiten geworden. Was hast du in deiner Box-Karriere noch für Ziele?
Ich möchte unbedingt Weltmeister in allen Verbänden im Mittelgewicht werden.
Von 37 Profikämpfen hast du 34 für dich entscheiden können, 30 durch K.o.! Wer hat dir den treffenden Spitznamen "K.o. King" verpasst?
Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Ich glaube, das war jemand vom TV-Sender Sat.1.
Was reizt dich am Boxen und wo siehst du Parallelen zum Ninja-Sport?
Boxen ist einfach ein geiler Sport! Es ist ein Wettkampf Mann gegen Mann. Der Sport verlangt einem sehr viel ab und man muss nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr stark sein. Es ist auch einfach eine super Möglichkeit, sich fit zu halten und an die eigenen Grenzen zu gehen. Da lernt man seinen Körper so richtig kennen!
Was Boxen und Ninja Warrior gemeinsam haben, ist ganz klar der Wettkampf. Der Gegner ist der Parcours – da muss man gut vorbereitet sein und die richtige Technik ist wie beim Boxen auch sehr wichtig. Ein Fehler kann im Ring und Parcours alles entscheiden.
Wie bereitest du dich auf Ninja Warrior vor? Stellst du deinen Trainingsplan um?
Für mich persönlich ist das ziemlich schwierig, weil ich andauernd im Boxtraining bin. Das geht natürlich vor. Bei Ninja Warrior werden die Muskeln auf eine andere Art und Weise gefordert. Ich versuche mit meiner Kraft und Ausdauer den Parcours zu meistern.
Mehr dazu: So lief die zweite Folge von Ninja Warrior Germany Allstars
Bei "Ninja Warrior Allstars" werden wir dich im Duell-Format erleben. Kommt dir das als Boxer entgegen?
Das Duell-Format macht mir noch mehr Spaß. Ich bin aber auch realistisch: Ich bin nicht der größte Techniker oder der Kletterkünstler schlechthin. Ich gehe eher langsam und sicher mit Kraft und Kondition durch den Parcours. Wenn ich gegen jemanden antrete, der technisch gut drauf ist, wird er schnell an mir vorbeiziehen.
Welche Stärken von dir als Boxer kannst du im Parcours für dich nutzen? Wo hast du gegenüber anderen Athlet*innen Nachteile?
Meine Kraft, meine Ausdauer und meinen Willen kann ich im Parcours richtig gut gebrauchen! Auf der anderen Seite behindert mich natürlich meine enorme Muskelmasse. Und es ist einfach nicht mein Spezialgebiet.
Welche Ziele verbindest du mit Ninja Warrior?
Wie beim Boxen: kämpfen und siegen!
Welche Sportart würdest du gerne als nächstes ausprobieren?
Der Rennsport reizt mich sehr.
Du engagierst dich ehrenamtlich für die Organisation von Ex-Fußballer Rainer Scharinger ("Rainer Scharinger&Friends") und warst schon bei Benefiz-Fußballspielen am Start. Wie bist du dazu gekommen und welcher soziale Bereich liegt dir besonders am Herzen?
Der Kontakt entstand über Bekannte von mir. Als mir dann angeboten wurde, mitzumachen, war ich direkt Feuer und Flamme für das Projekt und ich unterstütze es wirklich gerne. Am wichtigsten sind mir die Themen Umwelt, Tiere und Kinder.
Das Interview führte Lionard Tampier