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Blick hinter die Kulissen von NWG Allstars

Youngster Görner: "Bei Ninja ist es eine große Familie"

Max Görner tritt bei Ninja Warrior Germany Allstars an
Max Görner tritt bei Ninja Warrior Germany Allstars an
Foto: © RTL/Markus Hertrich
14. April 2022, 19:23
sport.de
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Mit 18 Jahren war Max Görner in der letzten Staffel von Ninja Warrior Germany der jüngste Starter und schaffte es auf Anhieb ins Finale. Prompt wurde der Boulder-Spezialist danach auch in die zweite "Allstars"-Staffel eingeladen und ist am Ostersonntag in der 1. Vorrunde im Duell gegen Jean Arisa zu sehen (20:15 Uhr bei RTL, RTL+ und im sport.de-Liveticker).

Vor seinem Auftritt verrät er im exklusiven sport.de-Interview, warum er in seinen jungen Jahren dennoch jede Menge Erfahrung im Ninja-Sport hat und wie gerne er überhaupt auf sein Alter angesprochen wird. Außerdem blickt er auf die startende Allstars-Staffel, seine Vorbereitung und die Konflikte, die das direkte Duell im Doppelparcours für ihn bereit hält.

Stimmt es, dass du seit vielen Jahren NWG-Fan bist?

Max Görner: Ja, ich habe Ninja Warrior schon seit der ersten Staffel im Fernsehen verfolgt. Das hat mich sofort gefesselt, weil es ein dynamischer Sport ist. Es ist immer etwas Neues dabei, das finde ich faszinierend. Ich wollte es eigentlich direkt ausprobieren und ich habe auch früher schon immer gerne am Klettergerüst gehangelt. Seit 2017 mache ich den Sport selbst, als in der Nähe eine Ninja-Halle aufgemacht hat.

Du kommst vom Klettern und bist seit Jahren auch im Ninja-Bereich sehr aktiv. Für welchen Sport würdest du dich entscheiden, wenn du nur noch einen ausüben dürftest?

Das ist echt eine schwierige Frage, aber mittlerweile würde ich Ninja sagen. Ich mag die Dynamik, aber auch das ganze Drumherum: die ganzen Wettkämpfe, aber auch die Show. Beim Bouldern gibt es natürlich auch Wettkämpfe, aber da ist die Atmosphäre ganz anders.

Bei Ninja ist es halt eine große Familie und jeder unterstützt jeden. Man kennt auch fast alle Ninjas deutschlandweit. Beim Bouldern ist die Community viel größer, dadurch hat man zum Beispiel jetzt keinen Kontakt zu irgendwelchen Athleten aus Norddeutschland.

Das klingt nach einer großen Leidenschaft für den Sport.

Ja, das ist fast eine Profession. Man baut Hindernisse, man investiert richtig viel Zeit, fährt in Hallen. Da geht schon viel Zeit drauf. Ich würde sagen, im Schnitt trainiere ich allein 3 Stunden pro Tag an fünf bis sechs Tagen die Woche. Aber ich fahre auch mal am Wochenende in eine Ninja-Halle und trainiere dann den ganzen Tag dort.

Du bist letztes Jahr in Staffel 6 auf Anhieb genommen worden als du mit 18 Jahren teilnahmeberechtigt warst. Hast du damit gerechnet?

Ich habe schon immer fest daran geglaubt. Irgendwie war ich immer optimistisch, dass ich genommen werde, weil ich mir einen Parcours in den Garten gebaut und mir echt viel Mühe bei der Bewerbung gegeben habe. Ich habe drei Videos geschickt, in denen ich verschiedene Ninja-Fähigkeiten gezeigt habe.

Wie sieht denn dein Garten aus?

Da steht ein 2,5x5 Meter großes Holzgerüst. Auf dem habe ich oben Stangen befestigt, sodass ich dort Hindernisse einhängen kann – wie Ringe oder Stangen. Ich habe auch eine Himmelsleiter und viele weitere Hindernisse eingebaut. Aber die Himmelsleiter ist wahrscheinlich das Hindernis, das ich am meisten trainiere.

Wie war es für dich, als du das erste Mal ans Set gekommen bist?

Ich habe erst mal fünf Minuten gestaunt. Da geht so viel ab, da sind so viele Leute. Es riecht wie am Filmset. Und die Dimensionen waren mir vorher nicht klar. Die Gerüste sind riesig und auch die Distanzen zwischen den Hindernissen. Alles ist größer, als es im Fernsehen aussieht.

Warst du aufgeregt?

Ich war erstaunt, wie riesig alles ist. Aber so richtig aufgeregt war ich nicht – eher fasziniert.

Hattest du Druck dadurch, dass dich schon einige Ninjas von Wettkämpfen kannten?

Einige kannten mich sicher vom Sehen, aber persönlich kannte ich gar nicht viele Leute. 2018 mein erster Wettkampf in der Ninja-Halle, da waren auch schon viele Top-Leute aus der Show. Da haben sie mich wahrscheinlich schon gesehen, aber sie haben bestimmt nicht so richtig damit gerechnet, dass ich jetzt in der Show dabei bin. Druck hatte ich nicht, ich glaube, ich wurde von den meisten Athleten eher unterschätzt.

Was ist zwischen deinem Debüt und der Allstars-Staffel passiert – abgesehen davon, dass du viele neue Follower hast? Wirst du oft angesprochen?

Bei Instagram wurde ich echt oft angeschrieben, mir haben richtig viele Leute gratuliert. Aber im echten Leben hat sich nicht viel geändert. Klar, meine Freunde wissen Bescheid, aber angesprochen werde ich nur manchmal in der Boulderhalle.

Wie haben denn deine Freunde reagiert?

Die waren auch voll hin und weg. Sie haben nicht damit gerechnet, dass ich so weit komme. Aber gerade bei den Freunden ist es ja auch so eine Sache: Es geht viel Zeit fürs Trainieren drauf, die man dann nicht mit seinen Freunden verbringen kann. So haben sie zumindest auch gesehen, dass die Zeit sinnvoll investiert wurde.

Die erste Staffel lief hervorragend für dich. Was hattest du dir denn selbst vorgenommen?

Ich wollte in der Vorrunde buzzern und so sicher wie möglich durch die Hindernisse kommen. Ich habe gar nicht auf Bestzeiten geguckt, das wäre mir viel zu viel Risiko gewesen. Ich wollte mich erst einmal herantasten und erste Erfahrungen in der Show sammeln.

Risiko ist ja ein gutes Stichwort mit Blick auf die Allstars-Staffel. Wie findest du da die Balance zwischen Tempo und Sicherheit, wenn im direkten Duell jemand neben dir läuft?

Es kommt natürlich immer darauf an, welchen Gegner man hat – wie stark er ist und was er selbst riskiert. Das kann man ja im Vorfeld auch schon ein bisschen einschätzen. Aber ich riskiere eigentlich nie etwas, das ich nicht kontrollieren kann. Ich will eigentlich immer den sicheren Weg gehen, aber das geht bei Allstars nicht immer.

Wie hast du das beim Testen gemacht: Routine holen oder beim Versuch, alles zu connecten, dreimal ins Wasser fallen?

Ich wollte beim Testen nicht nass werden, was ich auch geschafft habe. Ich weiß nicht, ob das der Sinn des Testens ist, aber für den Kopf ist das gut. Was ich da nur knapp schaffe, schaffe ich dann im Lauf ganz sicher nicht. Deswegen habe ich beim Testen dann geschaut, wie viele Schwünge ich bei einem Hindernis brauche und was die beste Lösung für den Lauf ist.

Wann hast du erfahren, gegen wen du antreten musst?

Als wir am Set ankamen, waren da schon an einer Pinnwand die Kärtchen mit den Bildern der Athleten. Da hingen die Duelle der ersten Runde schon direkt aus. 

Bist du vor Allstars überhaupt schon mal in einem Doppel-Parcours angetreten?

Ich habe das gezielt für Allstars bei Super Mario [Christian Balkheimer, d Red.] trainiert. Der hatte in seiner Halle eine Stage aufgebaut, in der man gegeneinander starten konnte. Da konnte ich schon gegen Top-Athleten antreten. Es hat schon seinen Reiz, weil man alles geben muss. Man darf sich keine Pause gönnen, aber man muss richtig konzentriert bleiben, dass man keinen Fehler macht. Sobald man einmal mehr schwingt, ist der Gegner schon ein Hindernis weiter.

Was geht dir da durch den Kopf, wenn du siehst, dass dein Gegner vor dir ist?

Eigentlich bin ich da relativ locker, aber man muss natürlich immer dranbleiben. Ich denke, man wird das auch bei Allstars in vielen Duellen sehen, dass die Führung wechselt, jemand wieder aufholt und die Duelle einfach so spannend sind. Man kann es immer schaffen, selbst wenn der Gegner schon weit weg ist.

Ich glaube, man sollte immer die Taktik durchziehen, die man sich vorher festgelegt hat. Es bringt nichts, sich im letzten Moment umzuentscheiden und etwas unnötig zu riskieren. Dann fliegt man halt rein.

Mit welchem Ziel bist du in die Staffel gegangen?

Ich wollte einfach im ersten Duell möglichst schnell sein. Mein Ziel war schon, das zu gewinnen und zu buzzern. Aber mehr habe ich mir erstmal gar nicht vorgenommen.

Hattest du mit der Einladung für Allstars überhaupt gerechnet?

Ich bin schon davon ausgegangen, dass ich genommen werde. Mir haben viele andere Athleten gesagt, dass man ziemlich sicher dabei ist, wenn man im ersten Jahr bis in die zweite Stage des Finales kommt. Ein bisschen überzeugt habe ich bestimmt auch, weil ich ja der jüngste Starter war.

Sag mal ehrlich: Wie oft musst du dir anhören, dass du ganz schön jung aussiehst?

Ach, ich habe mich daran einfach gewöhnt. Ich habe mich halt relativ spät entwickelt und schaue wahrscheinlich auch immer noch nicht wie 18 aus. Aber das stört mich nicht, im Alltag nervt das eher mal als beim Sport. Da werde ich schon oft für jünger gehalten, aber das kann ja auch seine Vorteile haben.

Das Gespräch führte Maike Falkenberg

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