Suche Heute Live
Wintersport
Artikel teilen

Wintersport

"Es fühlte sich wie der Abstieg in die Hölle an"

Biathlon-Rücktritt nach "zweijährigem Albtraum"

Martin Perrillat-Bottonet erlebte seinen ganz persönlichen Biathlon-Albtraum
Martin Perrillat-Bottonet erlebte seinen ganz persönlichen Biathlon-Albtraum
Foto: © Rolf Simeon
11. April 2022, 11:52
sport.de
sport.de

Zu den Top-Stars der Biathlon-Szene gehörte Martin Perrillat-Bottonet nie. Mit dem Gewinn des Junioren-Gesamtweltcups 2017/18 und dem vierten Platz in der IBU-Cup-Wertung 2019/20 setzte der Franzose allerdings einige Ausrufezeichen. Mit 24 Jahren beendet er nun seiner Karriere - wohl auch aus Selbstschutz.

"Nach einer Karriere voller Emotionen, guten und schlechten Zeiten, gefolgt von einem zweijährigen Albtraum infolge von Übertraining, von dem ich mich nicht erholt habe, bin ich an der Reihe, mich zu verabschieden", verkündete Perrillat-Bottonet bereits Anfang April auf den sozialen Medien seinen Abschied vom professionellen Wintersport.

Körperliche Probleme, resultierend aus dem knallharten Training, sind "der Hauptgrund für meinen Abschied", führt der einstige Hoffnungsträger der Franzosen weiter aus. "Die Motivation und das Herz waren nicht mehr da. Ich möchte allen meinen Freunden, mit denen ich diese magischen Momente erlebt habe danken!", schließt Perrillat-Bottonet sein Statment.

"Es fühlte sich wie der Abstieg in die Hölle an"

Zu den "magischen Momenten" dürfte auch der Auftakt des Winters 2020/21 zählen. Damals absolvierte Perrillat-Bottonet die Vorbereitung mit dem A-Kader und schaffte zu Beginn der Saison sogar den Sprung in den Weltcup-Kader.

Im finnischen Kontiolathi wurden ihm allerdings gnadenlos die Grenzen aufgezeigt. Trotz solider Schießleitungen (jeweils zwei Fehler) reichte es im Einzel nur zu Rang 70, im Sprint folgte mit Platz 90 die nächste Enttäuschung. Eine Ausbeute, die im starken französischen Team natürlich das sofortige Aus bedeutete. Allerdings folgte auch im IBU-Cup der heftige Absturz. Am Ende der Saison belegte Perrillat-Bottonet gerade mal Rang 111 in der Gesamtwertung der "2. Liga".

Dass die Karriere keine große Zukunft mehr hat, deutete sich bereits im Oktober 2021 an. Damals berichtete der Franzose bereits davon, seinen Körper übertrainiert zu haben. Der Wechsel von Gruppe B zu Gruppe A sei zu groß gewesen, er habe einen "richtigen Schlag" erlitten und "mentale Probleme" bekommen. "Es fühlte sich wie der Abstieg in die Hölle an", zitierte "biathlonlive.com" Perrillat-Bottonet damals. 

Nun hat er endgültig die Reißleine gezogen.

Newsticker

Alle News anzeigen