Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat insbesondere unter der Zivilbevölkerung für großes Leid gesorgt. Auch der ehemalige Bundesliga-Profi Andriy Voronin ist schockiert über das Ausmaß der Zerstörung.
"Wenn ich die Bilder aus Mariupol oder zuletzt Butscha sehe, könnte ich weinen. Mein Tag beginnt mit Kriegsnachrichten. Und ich gehe damit ins Bett. Ich habe Filme über den Zweiten Weltkrieg gesehen. Aber so etwas – Frauen, Männer einfach auf die Straße geworfen. Horror, so etwas kann man nie vergeben", schilderte der 42-Jährige im Interview mit der "Bild" seine Emotionen.
Der 74-fache Nationalspieler malte ein dunkles Bild, sollte der Krieg nicht bald enden: "Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass es Jahre so weitergeht. Schon in zwei, drei Monaten könnten alle unsere Städte aussehen wie jetzt Mariupol. Ausgelöscht."
Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar nach langen Spannungen überfallen und führt seitdem einen aggressiven Angriffskrieg. Zuletzt häuften sich seriöse Bericht über schlimmste Kriegsbrechen, die von der russischen Armee begannen wurden. Millionen Menschen sind seit Beginn des Krieges auf der Flucht.
Voronin erzählt seine Fluchtgeschichte
Auch Voronin, der in der Bundesliga einst für Gladbach, Mainz 05, Hertha BSC und Bayer Leverkusen spielte, hat eine Geschichte über Flucht zu erzählen. Bei Kriegsausbruch war der ehemalige Stürmer noch als Co-Trainer bei Dinamo Moskau angestellt. Eine Tätigkeit, die er Anfang März hinschmiss.
"Das war für mich als Ukrainer einfach nicht mehr möglich. Mein Vater und ich sind noch aus Moskau über Amsterdam rausgekommen, meine Frau schaffte es später via Istanbul. Wir haben doch Glück, müssen nicht mehr fliehen. Stehen nicht mit zwei Tüten irgendwo auf einem Bahnhof", gab sich der in Odessa geborene Ukrainer nachdenklich.
Inzwischen ist Voronin in seiner alten Wahlheimat im Rheinland untergekommen und froh darüber, dort gut aufgenommen worden zu sein. "Ich bin Deutschland dankbar. Es ist toll, wie die Leute von sich aus helfen. Wir haben hier auch Hilfsgüter gesammelt – von Kleidung und Medizin bis Hundefutter. Das ist großartig in Deutschland – wenn es nur auf den Ämtern nicht so kompliziert wäre."




























