Formel-1-Pilot Alex Albon wurde beim Qualifying zum Australien-Grand-Prix nachträglich disqualifiziert und rutscht vom vorletzten auf den letzten Startplatz.
Dem Williams-Fahrer, der nach seinem 16. Platz am Samstagmorgen wegen seiner Kollision mit Lance Stroll beim Grand Prix von Saudi Arabien ohnehin mit einer Grid-Strafe von drei Startplätzen leben muss, wurde nun auf den letzten Platz in der Startaufstellung für das Rennen am Sonntagmorgen (7 Uhr MEZ) versetzt.
Grund für die Strafversetzung Albons ist, dass das Team um den technischen Delegierten der FIA, Jo Bayer, nach dem Rennen zu wenig Benzin aus dem Williams extrahieren konnte, um die obligatorische Treibstoff-Analyse durchzuführen.
Laut dem FIA-Regelwerk muss jedes Auto nach der Qualifikation mindestens noch einen Liter Benzin im Tank haben plus - sollte der Bolide wie im Fall von Albon in Q1 von Melbourne vorzeitig zum Stehen kommen - genügend Treibstoff, um zurück in die Box zu kommen.
Laut Bauer hätte Albon am Samstag noch 1150 ml Benzin im Tank haben müssen, sein Team konnte allerdings nur 330 ml aus dem Tank des vorzeitig abgestellten Williams gewinnen. Das Williams-Team forderte den Fahrer am Ende von Q1 dazu auf, seinen Wagen in Runde 13, kurz vor der Einfahrt in die Boxengasse, abzustellen. "Wir haben ein kleines Problem", hieß es da lediglich über den Funk.
Wie sich Williams die Disqualifikation erklärt
Warum war am Ende zu wenig Benzin im Tank? Dave Robson berichtet: "Wir sahen ein Problem, als er am Ende der Runde in Richtung Box kam." Daher habe man Albon angewiesen, das Auto abzustellen.
Man habe damit sicherstellen wollen, "dass wir nichts kaputtmachen", so Robson. Seine Erklärung: Albon habe am Ende von Q1 auf seiner Outlap "viel aggressiver als geplant" fahren müssen.
Zur Erinnerung: Nach der roten Flagge waren nur noch 2:01 Minuten auf der Uhr, weshalb es schnell gehen musste. Offenbar hat man dabei zu viel Sprit verbrannt.
Vettel wurde 2021 in Ungarn vom Podest disqualifiziert
Im vergangenen Jahr passierte Sebastian Vettel beim Grand Prix von Ungarn ein ähnliches Missgeschick. Der Heppenheimer fuhr auf dem Hungaroring nach einem furiosen Rennen mit seinem Aston Martin als Zweiter auf das Podest, nur um wenige Stunden nach dem Überraschungserfolg disqualifiziert zu werden.
Der Grund: Vettel hatte nach dem Ende des Rennens nicht mehr genug Kraftstoff im Tank. Ein Protest des Rennstalls des Heppenheimers blieb im August des vergangenen Jahres erfolglos.
Trotz der Disqualifikation im Qualifying wurde Albon das Startrecht für das Rennen am Sonntagmorgen gewährt. Der Thailänder wird in der letzten Startreihe neben den ebenfalls bestraften Lance Stroll starten der es in Q1 am Samstag im Gegensatz zu Teamkollege Vettel nicht geschafft hat, eine gezeitete Runde hinzulegen.


