Das Saisondebüt in der Formel 1 hatte sich Sebastian Vettel am Freitag sicher anders vorgestellt. Nach seinem Motordefekt im ersten Freien Training in Melbourne muss der Routinier obendrein eine Strafe zahlen. Immerhin ging dem eine nette Ehrenrunde voraus.
Freihändig sauste Sebastian Vettel auf einem Roller sitzend über die Strecke in Melbourne, wo am Sonntag der dritte Grand Prix des Jahres steigt. Kurz zuvor, in der ersten Trainingssession am Freitag, hatte der Aston-Martin-Pilot seinen Boliden am Rand parken und mit einem Feuerlöscher selbstständig bearbeiten müssen.
Um irgendwie schnellstmöglich in die Box zu kommen, griff Vettel also zum Scooter - unerlaubterweise. Die FIA-Stewards leiteten im Anschluss Ermittlungen gegen den Deutschen ein. Die offizielle Begründung: "Betreten der Strecke ohne Erlaubnis." Die Strafe: 5000 Euro.
"Er hat gesagt: 'Kein Problem, du kannst fahren.' Dann bin ich los"
Das Reglement besagt, dass bis fünf Minuten nach Ende der Session niemand aus außer den Marshals die Strecke betreten darf. Vettel hätte demnach aus Sicherheitsgründen über Schleichwege zurück Box gemusst und nicht über die eigentliche Rennstrecke. Bei den Fans in Melbourne sorgte seine Rückfahrt auf dem Roller allerdings für Jubel.
"Ich habe den Marshall gefragt, wie ich zurückkomme. Dann kam der Scooter. Ich habe gefragt, ob ich auch fahren kann. Er hat gesagt: 'Kein Problem, du kannst fahren.' Dann bin ich los", erklärte Vettel bei "Sky": "Ich bin ja langsam gefahren, ich fahre ja mit dem Fahrrad schneller."
Der vierfache Weltmeister feiert am Wochenende in Australien sein Saisondebüt in der Formel 1, nachdem er die ersten beiden Rennen in Bahrain und Saudi Arabien wegen einer Corona-Infektion hatte absagen müssen.
Vettel muss beim FP2 zugucken: "Schmerzhaft"
Das Comeback verlief für den Aston-Martin-Piloten auf der Strecke aber bislang nicht nach Wunsch. Im ersten Freien Training blieb Vettel 15 Minuten vor Ende der Session mit einem Defekt am Motor liegen. Da sein Bolide in der Folge mächtig qualmte, griff Vettel selbst zum Feuerlöscher, um etwaige Brandherde zu löschen.
Seine schnellste Runde hatte Vettel zuvor in 1:21,661 Minuten gedreht. Damit belegte der 34-Jährige den 13. Platz der ersten Session. Aston Martin bekam seinen Boliden letzten Endes nicht rechtzeitig für das zweite Training wieder repariert, sodass der Deutsche die Nachmittagssession komplett verpasste.
"Ich wäre natürlich gerne mehr gefahren", sagt Vettel im Anschluss bei "Sky". Zwar sei er eigentlich recht schnell wieder reingekommen und habe auch gut am Programm seines Teams arbeiten können, "aber dann hatte ich das Problem und es war relativ früh schon Schluss, gerade als wir ein bisschen mehr Benzin im Tank hatten", so der Aston-Martin-Pilot.
"Leider haben wir es nicht mehr geschafft, das Auto rechtzeitig fertigzubekommen", hadert er. Es habe schon ziemlich lange gedauert, um das Auto überhaupt wieder in die Garage zurückzubekommen. "Und wie es halt so ist, dann läuft vielleicht auch nicht alles immer gerade ganz rund, und dann hat es zu lange gedauert und wir hatten keine Zeit mehr", sagt Vettel.
Das ist laut dem viermaligen Weltmeister ziemlich "schmerzhaft" und nach zwei verpassten Rennen alles andere als ideal: "Ich war ja eine Weile nicht im Auto, zudem ist die Strecke anders", sagt er.


