Ferrari hat die starke Form am Beginn der Formel-1-Saison 2022 bestätigt und auch im ersten Freien Training zum Grand Prix von Australien die Plätze eins und zwei belegt. Für Sebastian Vettel war die Rückkehr nach Corona-Infektion alles andere als erfolgreich.
Carlos Sainz (1:19.806 Minuten) sicherte sich 0,571 Sekunden vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc und 0,820 Sekunden vor Max Verstappen (Red Bull) die erste Bestzeit des Wochenendes im Albert-Park.
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Interessant: Am meisten Zeit gewannen die Ferraris im Vergleich zu Red Bull auf den ersten und letzten 30 Fahrsekunden - also da, wo Topspeed mehr gefragt ist als Anpressdruck. Im kurvenreicheren Mittelsektor hingegen fuhr Verstappen Bestzeit.
Verstappen habe über "zu wenig Downforce" geklagt, verrät Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit dem "ORF". "Wir müssen uns überlegen, ob wir Topspeed reduzieren und auf mehr Downforce gehen. Es ist das erste Training. Wir wissen von Ferrari, dass die keine Aufwärmphase brauchen. Die sind sofort schnell. Das ist noch nicht beunruhigend."
Verstappen belegte letztendlich den vierten Platz, 0,820 Sekunden hinter Sainz' Bestzeit und 0,227 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. Dahinter komplettierten Lando Norris (McLaren/+1,072), Esteban Ocon (Alpine/+1,198), Lewis Hamilton (Mercedes/+1,221) und Daniel Ricciardo (McLaren/+1,349) die Top 8.
Motorschaden bei Vettel: "Vergesst es, der ist hinüber!"
Doch das (aus deutscher Sicht traurige) Highlight des ersten Trainings war ein Motorschaden bei Sebastian Vettel, der in Australien nach coronabedingter Zwangspause sein erstes Saisonrennen 2022 bestreitet. Eine Viertelstunde vor Schluss rollte der Aston-Martin-Pilot ausgangs Kurve 9/10 ohne Vortrieb aus.
"Ich habe ein Problem mit dem Motor", funkte Vettel - und wurde von seinem Renningenieur aufgefordert, cool zu bleiben. Doch Vettel war sofort klar: "Vergesst es, der ist hinüber!" Er sprang aus dem qualmenden Cockpit und schnappte sich einen Feuerlöscher, um den Brand im Heck seines Aston Martin zu löschen. Bereits bei den Wintertests musste er zum Feuerlöscher greifen.
Vettel löste damit die erste Unterbrechung dieses Wochenendes aus. Um 13:45 Uhr Ortszeit (Zeitverschiebung Australien-Deutschland: acht Stunden) wurden die roten Flaggen geschwenkt. Um 13:50 ging es weiter. Und er ist, weil er ohne Erlaubnis mit einem Motorroller über die Strecke zurück an die Box fuhr, Gegenstand einer Untersuchung durch die FIA.
Letztendlich belegte Vettel den 13. Platz, unmittelbar hinter George Russell im zweiten Mercedes und 1,855 Sekunden hinter Sainz' Bestzeit. Der zweite Deutsche im Feld, Mick Schumacher, wurde 20. und Letzter. Sein Rückstand auf Haas-Teamkollege Kevin Magnussen (18.) betrug am Ende 1,163 Sekunden.

