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Russen bekommen "Autos, Wohnungen und militärische Ränge"

Irina Kazakevich hat sich zum Ausschluss der russischen Biathleten geäußert
Irina Kazakevich hat sich zum Ausschluss der russischen Biathleten geäußert
Foto: © Alexey Filippov via www.imago-images.de
24. März 2022, 10:22
sport.de
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Der Ausschluss von sämtlichen Biathlon-Wettbewerben hat in Russland für großen Ärger und Unverständnis gesorgt. Irina Kazakevich glaubt, dass es im Nachhinein vielleicht sogar besser für das russische Team war, nicht an weiteren Weltcup-Rennen teilzunehmen. Norwegens Biathlon-Chef bekräftigt derweil die Alternativlosigkeit der Entscheidung.

Nach Kriegsbeginn schloss der internationale Biathlon-Verband die russischen Athleten zunächst für den Rest der Saison aus, mittlerweile wurde der Zeitraum auf unbestimmte Zeit verlängert. Ein Argument der IBU waren dabei Sicherheitsbedenken, schließlich konnte niemand Attacken auf russische Athleten ausschließen.

Doch selbst wenn es keine Angriffe auf das russische Team gegeben hätte, wäre ihr Auftritt bei den Rennen von unangenehmen Begleiterscheinungen überschattet worden. Davon ist auch die Silbermedaillen-Gewinnerin Irina Kazakevich überzeugt.

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Als sie die Bilder von den Weltcup-Rennen in Kontiolahti sah, "habe ich realisiert, dass eine Teilnahme für uns sehr schwierig gewesen wäre, weil alle Biathleten die Ukraine unterstützt haben", sagte sie gegenüber "Championat".

Sie glaube zwar nicht, dass das russische Team von den anderen Sportlerinnen und Sportlern angefeindet worden wäre, "aber wir hätten diese Atmosphäre gespürt. Und uns wären unbequeme Fragen gestellt worden. Fragen, auf die wir keine Antwort haben", erklärte die 24-Jährige.

"Es ist schade, dass wir nicht teilnehmen durften. Aber was wäre passiert, wenn wir gewonnen hätten?", gab sie zu bedenken: "Wenn an diesem Tag jemand aus Russland auf dem Podium gestanden hätte, wäre es für viele Fans kein schöner Tag gewesen. Deswegen war es vielleicht besser, dass wir Zuhause geblieben sind." Eine Einschätzung, die nicht alle aus dem russischen Lager teilen. 

Russen bekommen "Autos, Wohnungen und militärische Ränge"

Norwegens Biathlon-Sportchef Per-Arne Botnan erklärte unterdessen, warum es seiner Meinung nach alternativlos war, Russen und Belarussen aus dem Weltcup auszuschließen. Das immer wiederkehrende Argument aus Russland, Sport und Politik dürfen nicht vermischt werden, entkräftet er.

"Athleten in Russland werden für politische Zwecke benutzt. Sie werden befördert und bekommen militärische Auszeichnungen. Wir sehen, welche Preise und Belohnungen sie bei internationalen Wettkämpfen erhalten. Das sind Autos, Wohnungen und militärische Ränge. Das alles hängt so sehr [mit der Politik] zusammen, dass ich denke, dass die IBU das Richtige getan hat", sagte Botnan im Gespräch mit der Online-Zeitung "Nettavisen".

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