Nach dem Prestigeerfolg gegen Ungarn sehen sich die deutschen Handballer auf einem guten Weg. Doch die Rückkehr an die Weltspitze ist kein Selbstläufer.
Alfred Gislason verabschiedete sich von seinen Spielern mit einem guten Gefühl. Der Prestigeerfolg zum Abschluss des Länderspiel-Doppelpacks gegen Ungarn lässt den Handball-Bundestrainer optimistisch in die Zukunft blicken. "Ich bin sehr zufrieden mit der Lehrgangswoche. Alle Spieler haben das sehr gut gemacht", sagte der Isländer nach dem 30:29 gegen den WM-Fünften in Kassel und fügte mit Blick auf die wichtige WM-Qualifikation an: "Wir konnten uns gut einspielen."
In den beiden Duellen gegen die Färöer (13. und 16. April) gilt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) als klarer Favorit, Gislason gibt sich nach den ersten Videoanalysen des Gegners aber als Mahner: "Es ist eine gefährliche Mannschaft. Es wird alles andere als ein Selbstläufer." Daher müsse man in die beiden Begegnungen "konzentriert reingehen". Schließlich gehe es "um extrem viel".
DHB-Team will zurück an die Weltspitze
Ein Selbstläufer wird auch die Rückkehr an die Weltspitze nicht. Das hatte schon das erste Spiel gegen die Ungarn in Gummersbach (31:31) gezeigt. Nach dem Rücktritt des Weltklasse-Innenblocks mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek müssten in der Abwehr "noch viele Schritte gegangen werden", stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest.
In Kassel war die Deckung um Kapitän Johannes Golla zwar deutlich aggressiver und beweglicher, doch in den 60 Minuten gab es auch immer wieder Schwächephasen und leichtfertige Ballverluste im Angriff. "Den Drei-Tore-Vorsprung kurz vor Schluss müssen wir dann natürlich besser runterspielen", kritisierte Gislason.
Doch das DHB-Team kassierte sogar noch den Ausgleich und kam erst durch einen Wurf von Golla von der Mittellinie ins leere Tor zum Sieg in letzter Sekunde. "Da hat uns Johannes am Ende mit einem Laserstrahl gerettet", sagte Rückraumspieler Julius Kühn.
Golla wird zum Führungsspieler
Nach den vielen Rücktritten wächst Golla immer mehr in die Rolle des Führungsspielers hinein. "Wir können viel aus den beiden Spielen mitnehmen. Wir haben ein System gefunden, mit dem wir uns wohlfühlen und so können wir uns ein besseres Niveau erarbeiten", sagte Golla.
Gegen die Färöer steht auch wieder mehr Personal zur Verfügung. Gislason legte sich schon in der Rothenbach-Halle darauf fest, dass dann die kurzfristig ausgefallenen Sebastian Heymann, Djibril M'Bengue, Philipp Weber und Kai Häfner zurückkehren. Auch das gab ihm ein gutes Gefühl.








