Red-Bull-Pilot Sergio Pérez hat Diskussionen angestoßen, ob es in der Formel 1 Sinn ergeben könnte, Fahrer an Grands Prix teilnehmen zu lassen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, aber nur milde oder keine Symptome haben. Ein Vorschlag, der auch Sebastian Vettel helfen könnte.
Es war der große Schock für viele deutsche Formel-1-Fans: Am Donnerstag vermeldete Aston Martin, dass Sebastian Vettel nicht am Auftaktrennen in Bahrain teilnehmen kann, weil er vor der Abreise positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nach Informationen von "RTL" befindet sich der Deutsche in seiner Wahlheimat in der Schweiz in Quarantäne, zeigt aber keine Symptome.
Sergio Pérez, der 2020 selbst schon zwei Rennen aufgrund einer Coronainfektion verpasste, kennt diesen Zustand der Tatenlosigkeit. Rückblickend auf seine damalige zweiwöchige Auszeit, erklärte er vor einiger Zeit, dass seine Meisterschaft dadurch "ruiniert" wurde. Deshalb fordert der Red-Bull-Pilot mit Blick auf die Zukunft der Pandemie ein Umdenken.
"Wir sollten darüber nachdenken, ob wir den Fahrern nicht erlauben, an den Rennen teilzunehmen, wenn sie nur milde Symptome haben", sagte er in einer Medienrunde in Bahrain. "Natürlich würden das am Ende ganz allein die Fahrer entscheiden, aber ich glaube, es ergibt Sinn, darüber zu diskutieren."
Auch als Corona-Infizierter gebe es so viele Dinge, die man tun kann, erklärte Pérez. Tatenlos herumzusitzen sei "schwierig".
"Mir tut es einfach leid für Sebastian (Vettel, d.Red.) und Daniel (Ricciardo), aber das kann jedem passieren", blickte der 32-Jährige auf die beiden letzten vom Coronavirus gestoppten Fahrer. Während Ricciardo die zweiten Testtage der Formel 1 in Bahrain verpasste, wird Vettel mindestens für das Auftaktrennen ausfallen.
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Ferrari-Piloten sind sich uneins
Bleibt Vettels Test auch bis Mitte der kommenden Woche positiv, wird er dazu noch das Rennen in Abu Dhabi verpassen, das auf dem Fuße folgt.
Neben Pérez forderte auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz ein Umdenken in der Königsklasse. Er selbst bleibe weiter vorsichtig, betonte der Spanier, allerdings müsse die Formel 1 "so schnell wie möglich" wieder zur Normalität zurückkehren.
"Das ist sicher nicht ganz unumstritten, wenn ich das sagen, aber ich denke, wir müssen nach vorne schauen und mit dem Leben weitermachen." Sein Kollege Charles Leclerc, der wie Pérez schon zweimal mit dem Coronavirus infiziert war, mahnte hingegen weiter zur Vorsicht.
"Wir müssen aufpassen, auch innerhalb der Fahrer. Denn Covid ist nicht von einem auf den anderen Tag verschwunden", sagte Leclerc. "Es ist immer noch so: Wenn man Covid hat, kann man nicht fahren. Und das schmerzt. Wir müssen vorsichtig sein."


