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Steile sport.de-Thesen zur Formel-1-Saison 2022

"Mit etwas Glück fährt Mick aufs Podest"

Video: Tost: Schumacher muss Magnussen schlagen
18. März 2022, 09:59

Lange nicht mehr wurde eine neue Formel-1-Saison mit so großer Spannung erwartet wie in diesem Jahr. Wie schlägt sich Max Verstappen als neuer Weltmeister? Welches Team kommt am besten mit dem neuen Regelwerk klar? Was reißt Mick Schumacher in seinem zweiten Jahr in der Königsklasse des Motorsports?

Viele interessante Fragen, viele unterschiedliche Meinungen. Wir haben die spannendsten Thesen zur neuen Saison in der Formel 1 aufgestellt und eifrig darüber diskutiert. Heute in Teil II: Vettels fragliche Rolle im Aston Martin, Ferraris euphorische Comeback-Ziele und Schumachers ambitioniertes zweites F1-Jahr. 


These IV: Sebastian Vettel / Aston Martin verkommt endgültig zum Missverständnis

Chris Rohdenburg: Vielleicht sollten sie bei Aston Martin einfach in alter Racing-Point-Tradition wieder das letztjährige Mercedes-Model kopieren. Damit jedenfalls fuhr der Rennstall 2020 wenigstens gut. Da man das aber in diesem Jahr gar nicht tun konnte, bleibt Vettel - genau wie dem geneigten Fan - wohl nur, sich an der Schönheit des AMR22 zu ergötzen und zu hoffen, wenigstens irgendwo solide im Mittelfeld zu landen.

Mats-Yannick Roth: Der Vierfach-Weltmeister ist im ein möglichst gutes Arbeitsklima bemüht, zeigte sich zuletzt mit positiver Ausstrahlung und motiviert rund das Team. Das nützt aber alles nichts, wenn die Ergebnisse nicht kommen. Ein drittes Jahr im hinteren Mittelfeld wird es für Vettel im Aston Martin nicht geben. Schon das erste Saisondrittel könnte entscheidend sein.  

Tobias Knoop: Vettels bitterer Corona-Ausfall zum Saisonauftakt in Bahrain gibt die Richtung vor: Auch 2022 wird nicht das Jahr des viermaligen Weltmeisters. Am Ende steht, denke ich, die Trennung von Aston Martin und dann wohl auch das Ende seiner Karriere in der Formel 1.

Christian Schenzel: Das ist es schon längst. 2021 war ein kompletter Reinfall, die Testfahrten 2022 liefen auch nicht nach Wunsch. Alles schreit nach einem weiteren Jahr in der - gemessen an den Ansprüchen - Bedeutungslosigkeit. Ich sehe nicht, wie die Ehe Vettel/Aston Martin noch zu einer Erfolgsgeschichte werden kann. 

These V: Ferrari greift in den WM-Kampf ein 

Mats-Yannick Roth: Weder Charles Leclerc, noch Carlos Sainz - Letzterer wird das teaminterne Duell übrigens erneut für sich entscheiden - können ernsthaft selbst in den WM-Fight eingreifen. Aber: Ferrari wird in diesem Jahr für den ein oder anderen Sieg wieder zu haben sein. 

Christian Schenzel: Nein! Der Ferrari ist besser als 2021, aber ich glaube nicht, dass die Scuderia den Rückstand auf Mercedes und vor allem Red Bull schon komplett aufgeholt hat. Viel wird auf die Weiterentwicklung des Wagens in der Saison ankommen und da haben die beiden anderen Teams in den letzten Jahren nunmal gezeigt, dass sie der Konkurrenz - und somit auch Ferrari - einen Schritt voraus sind. 

Chris Rohdenburg: Rot verdrängt 2022 sogar das zuletzt so dominante Orange der Verstappen-Fans auf den Tribünen! Ferrari ist wieder da. In der neuen Saison werden wir deutlich mehr rote Cappys und Flaggen mit dem berühmten Wappen der Scuderia an den Rändern der Strecke sehen. Denn die Italiener haben nicht nur ein performantes Auto, sondern auch zwei richtig gute Piloten. Läuft der Start erfolgreich, könnte wieder ein richtiger Ferrari-Hype entstehen.

Tobias Knoop: Ja! Charles Leclerc und Carlos Sainz bilden das wohl beste Fahrer-Duo im gesamten Feld. Beim Auto passt auch vieles, wie die Eindrücke der Testfahrten untermauern. 2007 fuhr mit Kimi Räikkönen letztmals ein Pilot im roten Renner zum WM-Titel. 15 Jahre später könnte es wieder so weit sein ...


Mehr dazu: Teil I der sport.de-Thesen zur neuen Formel-1-Saison


These VI: Mick Schumacher wird Top-Ten-Fahrer

Christian Schenzel: Die Frage ist, wie man Top-Ten-Fahrer definiert. Mick wird im verbesserten Haas vielleicht einige Chancen auf Punkte bekommen. Konstant unter die ersten Zehn kann er mit dem Wagen aber nicht fahren. Außerdem muss er 2022 mit einem Teamkollegen klarkommen, der ihm fahrerisch die Stirn bietet. Das wird für ihn auch mental eine ganz andere Herausforderung als letztes Jahr.

Mats-Yannick Roth: Die Formel 1 wird noch ausgeglichener und damit noch unberechenbarer. Sensations-Resultate wie der Sieg von Esteban Ocon in Budapest, der Sieg von Daniel Ricciardo in Monza oder der zweite Platz von George Russell in Spa gab es schon im letzten Jahr, daran können wir uns auch 2022 gerne gewöhnen. Mit etwas Glück wird es auch für Mick Schumacher im Haas weit nach vorne gehen können. Wenn alles optimal läuft, sogar bis aufs Podest.

Tobias Knoop: Mit dieser Haas-Gurke wäre nicht einmal Micks Papa Michael zu seiner Glanzzeit in der Formel 1 regelmäßig in die Top 10 gefahren. Und Mick muss sogar aufpassen, dass er nicht auch im teaminternen Duell abgehängt wird. Kevin Magnussen ist ja bekanntlich ein echter Wadenbeißer und ein ganz anderes Kaliber als sein geschasster Vorgänger Nikita Mazepin.

Chris Rohdenburg: Im letzten Jahr brauchte man im Schnitt gut vier Punkte pro Rennen, um in die Top 10 zu kommen. Das klingt erst einmal machbar, zumal sich der Haas VF-22 bei den Tests durchaus überraschend gute Zeiten entlocken ließ. Wie es allerdings um die Haltbarkeit bestellt ist, blieb offen. Außerdem stellt sich die Frage, wer alles hinter Schumacher landen müsste. Kurzum: Für Mick wäre schon P15 ein großer Erfolg!

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing341
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team276
5MonacoCharles LeclercFerrari214

Bahrain GP 2022

1MonacoCharles Leclerc1:37:33.584h
2SpanienCarlos Sainz+5.598s
3GroßbritannienLewis Hamilton+9.675s
4GroßbritannienGeorge Russell+11.211s
5DänemarkKevin Magnussen+14.754s

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