Mit der Berufung von Felix Magath als Nachfolger des geschassten Tayfun Korkut sorgte Hertha BSC zuletzt für eine dicke Überraschung - erntete teilweise aber auch Spott. Der langjährige Magath-Vertraute Seppo Eichkorn hat nun die Häme gegen den Coach kritisiert.
"Ich denke, dass durch seine Verpflichtung die Chance bei der Hertha auf den Klassenerhalt gestiegen ist. Er wird der Berliner Mannschaft eine eindeutige Struktur geben", sagte der ehemalige Co-Trainer unter Magath im Youtube-Format "Beidfüßig Star Talk".
Magath hatte am Montag die abstiegsbedrohte Hertha als Coach übernommen und damit seinen ersten Trainerjob seit über vier Jahren angetreten. Nur acht Spiele bleiben ihm, um die Berliner noch vom direkten Abstiegsplatz zu führen.
Der 68-Jährige, zwischen 2005 und 2009 dreimal deutscher Meister mit dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg, gilt in der Branche als harter Hund. Unvergessen ist der legendäre Hügel, den er in Wolfsburg aufschütten ließ, um hartes Konditionstraining zu ermöglichen.
"Ich denke nicht, dass er bauliche Maßnahmen für diese achte Spiele machen wird. Felix auf so einen Hügel zu reduzieren, ist billig und unfair", stellte Eichkorn allerdings klar.
Einst zusammen beim FC Bayern und bei Schalke 04
Trotzdem glaubt der einstige Schalker, dass in Berlin bald ein anderer Wind wehen wird. "Er gibt den Spielern zwar Freiheiten in der Ausgestaltung, aber nicht in den taktischen Vorgaben. Da wird er rigoros durchgreifen. Er wird sehen, wer die Einstellung für den Abstiegskampf bringt und danach wird er einen Kreis an Spielern auswählen, mit dem er diese Aufgabe angehen wird", kündigte der 65-Jährige an.
Die Entscheidung, die Aufgabe in der Hauptstadt zu übernehmen, sei allerdings nicht frei von Risiko, meint Eichkorn. "Das Problem ist, dass er nur wenige Spiele hat. Außerdem hoffe ich, da er auf eine gute Physis setzt, diese in einem guten Zustand vorfindet, um damit weiterarbeiten zu können."
Eichkorn begleitete Magath einst als Co-Trainer über mehrere Stationen. Das Duo trainierte gemeinsam den FC Bayern, den VfL Wolfsburg und schließlich den FC Schalke 04.