Die sportliche Lage bei Hertha BSC spitzt sich immer weiter zu. Nach einer erneut Bundesliga-untauglichen Leistung beim 0:2 bei Borussia Mönchengladbach am Samstagabend wurde Cheftrainer Tayfun Korkut nach fünf Niederlagen in Folge am Sonntag entlassen. Der langjährige Bundesliga-Manager Horst Heldt brachte jetzt einen alten Bekannten als möglichen Hertha-Retter ins Gespräch.
Nach dem Absturz auf den direkten Abstiegsplatz 17 war Tayfun Korkut als Coach bei den Berlinern nicht mehr zu halten. Doch wer soll die Mission Klassenerhalt in den letzten acht Pflichtspielen dann hauptverantwortlich übernehmen?
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"Du suchst natürlich jetzt Trainer, die eine gewisse Erfahrung haben, die stressresistent sind gegen solche Situationen. Weil das sicherlich auch mit das Schwerste ist, im Abstiegskampf zu bestehen", berichtete Horst Heldt im Gespräch mit der "Bild" von seinen eigenen Erfahrung in der administrativen Verantwortung beim VfB Stuttgart, FC Schalke 04, Hannover 96 oder 1. FC Köln.
"Es ist ja tendenziell so, dass du mehr Niederlagen einsteckst, als du gewinnst. Von daher musst du immer wieder mit diesen negativen Szenarien umgehen können. Das ist eine spezielle Profilsuche und da gibt es immer Experten, die das schon oft erlebt haben und wissen, wie sie in so einer Situation agieren können", führte Heldt, der selbst über 15 Jahre lang Profi-Fußballer war, weiter aus.
Funkel trainiert schon einmal bei Hertha BSC
Eine logische Personalie wäre für den 52-Jährigen demnach Trainer-Urgestein Friedhelm Funkel. Heldt begründete seinen Gedankengang im Interview mit der Zeitung: "Ich habe selbst Friedhelm kurz vor Schluss noch geholt und er war maßgeblich daran beteiligt, dass wir den Klassenerhalt über die Relegation geschafft haben. Er hat genau das hereingebracht, was notwendig gewesen ist. Deswegen wäre das sicherlich eine Variante."
Funkel hatte beim 1. FC Köln im letzten Frühjahr die entscheidende Wende in Richtung Klassenerhalt geschafft und sich anschließend - zum zweiten Mal - in den vermeintlichen Trainer-Ruhestand verabschiedet.
Ob auch die Herthaner eine Chance hätten, den 68-Jährigen von einer erneuten Rückkehr auf die Trainerbank zu überzeugen, ist nicht eindeutig geklärt. Wenngleich Funkel selbst mehrfach betont hatte, nach seiner erfolgreichen Rettungsmission in Köln endgültig das Rentnerleben genießen zu wollen.
Friedhelm Funkel hatte Hertha BSC bereits in der Saison 2009/2010 gecoacht, war damals allerdings mit dem Hauptstadtklub aus der Bundesliga abgestiegen.