Der ukrainische Ringer-Olympiasieger und Parlamentarier Zhan Beleniuk will so lange wie möglich in seiner Heimatstadt Kiew bleiben und den Menschen dort helfen.
"Es ist wichtig, dass wir den Menschen zeigen, dass wir für sie da sind und nicht wegrennen. Wir müssen sie beschützen", sagte der 31-Jährige der "Deutschen Presse-Agentur" zur Situation in der ukrainischen Hauptstadt seit dem Beginn der russischen Invasion.
"Ich habe keine Angst. Auch wenn ich als Politiker womöglich noch gefährdeter bin als andere", sagte der Goldmedaillengewinner der vergangenen Olympischen Spiele in Tokio. Er wechsle ständig seinen Aufenthaltsort. "Aber ich bleibe in Kiew, so lange ich kann."
+++ Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier! +++
Man spüre in der Ukraine die Unterstützung aus Deutschland und vielen anderen Teilen der Welt, erklärte der zweimalige Weltmeister, der in den vergangenen Jahren auch für mehrere deutsche Klubs gerungen hat. Aber sie dürfe nicht nachlassen. "Wir sind stark. Aber wir wissen nicht, wie lange noch", sagte Beleniuk.
"Sie fragen nach Waffen, Medizin oder Nahrungsmitteln"
Hunderttausende sind in den angegriffenen Städten in Not, mehr als eine Million Menschen sind aus der Ukraine geflüchtet und mindestens Hunderte Zivilisten wurden dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) zufolge getötet. Die wahren Opferzahlen dürften laut OHCHR erheblich höher sein.
Beleniuk sitzt für die Partei von Präsident Volodymyr Zelenskyy im Parlament. "Viele Menschen kennen mich und kommen mit ihren Bitten auf mich zu. Sie fragen nach Waffen, Medizin oder Nahrungsmitteln. Und ich versuche, sie an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten", sagte der in Kiew geborene Sohn eines Ruanders und einer Ukrainerin.
Auf seinem Instagram-Account informiert er über die aktuelle Lage und kritisiert die Invasoren. Er habe auch vor Polizeikräften gesprochen, "um ihnen Mut zuzusprechen und ihnen unsere Dankbarkeit zu zeigen".