Seit die Formel 1 bekanntgegeben hat, angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nicht mehr in Sotschi fahren zu wollen, halten sich die Spekulationen hartnäckig, welche Strecke einspringen könnte. Immer wieder werden dabei neue Pisten ins Gespräch gebracht.
Zuletzt wurde schon spekuliert, dass im portugiesischen Portimao oder in Sepang (Malaysia) wieder gefahren werden könnte.
Die italienische "Gazzetta dello Sport" vermeldete jüngst, dass auch das spanische Jerez Chancen auf die Rückkehr der Formel 1 hat.
"Uns wurde mitgeteilt, dass wir bei Absagen ganz oben auf der Reserveliste stehen", zitierte die Sportzeitung den andalusischen Vize-Präsidenten Juan Marin.
Dass Jerez nur allzu gerne zurück in den Formel-1-Zirkus will, ist laut Marin "keine große Neuigkeit". Schon vor eineinhalb Jahren seien die Verantwortlichen des Circuito de Jerez zu den FIA-Bossen gefahren, um die Möglichkeiten einer Rückkehr der Strecke in den Formel-1-Kalender auszuloten.
Konkret geht es um das Rennwochenende vom 23. bis zum 25. September, wenn eigentlich im russischen Sotschi gefahren werden sollte.
Jerez ist seit vielen Jahren fester Bestandteil im Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft.
Legendärer "Rammstoß von Jerez" von Michael Schumacher
Formel-1-Fans ist die Strecke vor allem aus dem Jahr 1997 noch bekannt. Auf dem knapp 4,4 Kilometer langen Rundkurs fiel damals im letzten Rennen des Jahres die spektakuläre WM-Entscheidung zwischen Ferrari-Star Michael Schumacher und Williams-Pilot Jacques Villeneuve.
Nach dem bis heute legendären "Rammstoß von Jerez" gegen seinen kanadischen Widersacher schied Schumacher damals aus dem Rennen aus. Für diese grobe Unsportlichkeit bekam der spätere Rekordweltmeister anschließend alle WM-Punkte aberkannt und sprach in späteren Jahren vom größten Fehler seiner Motorsportkarriere.
Insgesamt wurden in Jerez zwischen 1986 und 1997 sieben Formel-1-Rennen ausgetragen. Michael Schumacher war im Jahr 1996 der einzige deutsche Sieger in der andalusischen Küstenstadt.
