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Paralympische Winterspiele 2022
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Paralympische Winterspiele 2022
Fr, 04.03. - So, 13.03.

Ukrainische Para-Stars zwischen Erfolg und Angst

Ukrainisches Podest bei den Paralympischen Winterspielen: Kononova, Bui und Liashenko sind mit den Gedanken bei ihren Angehörigen
Ukrainisches Podest bei den Paralympischen Winterspielen: Kononova, Bui und Liashenko sind mit den Gedanken bei ihren Angehörigen
Foto: © IMAGO/Yohei Osada
08. März 2022, 13:20
sport.de
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Die ukrainischen Athletinnen und Athleten gehören bei den laufenden Paralympischen Spielen von Peking zu den erfolgreichsten. Doch steht der Erfolg der Ukraine im krassen Gegensatz zur Angst, die die Sportlerinnen und Sportler angesichts des russischen Angriffskriegs gegen ihr Heimatland um ihre Angehörigen haben.

Sechsmal Gold, siebenmal Silber und viermal Bronze allein an einem Wettkampftag, insgesamt sind es schon 17 Medaillen: Die Ukraine nach 40 von 78 Wettkämpfen die aktuell zweiterfolgreichste Nation bei den Paralympischen Winterspielen von Peking. Nur Gastgeberland China ist mit 27 Mal Edelmetall, acht davon Gold, uneinholbar an der Spitze.

Vor allem der Dienstag geht für ukrainische Sportlerinnen und Sportler in die Geschichte ein. Neun Medaillen und zwei Dreifachsiege im Biathlon gelangen den Osteuropäern an nur einem Wettkampftag.

Iryna Bui stand neben ihren Landsfrauen Oleksandra Kononova und Liudmyla Liashenko nach dem Biathlon-Rennen über zehn Kilometer ganz oben auf dem Podium. Die 26-jährige Goldmedaillengewinnerin war mit ihren Gedanken aber vor allem beim Krieg in ihrem Heimatland. "Wir sind hier, um für die Ukraine zu kämpfen, mit der Ukraine und im Namen der Ukraine", sagte sie gegenüber Reportern.

"Es sind die schwersten Paralympischen Spiele"

Die Zweitplatzierte Kononova offenbarte: "All meine Gedanken, mein Herz und meine Seele sind bei meiner Familie und meinem Kind. Aus emotionaler Sicht fällt es mir sehr schwer, mich zu fokussieren und mich auf das Rennen zu konzentrieren. Es sind die schwersten Paralympischen Spiele."

Für die Bronzemedaillengewinnerin Liashenko kam zudem eine traurige Nachricht aus der Ukraine hinzu. Wie Teamsprecherin Nataliia Harach erklärte, wurde Liashenkos Haus in Kharkiv bombardiert. Die 28-Jährige wurde daraufhin nicht für den Langlauf-Wettbewerb gemeldet.

Schreckliche Nachrichten ereilten auch die 19 Jahre alte Biathletin Anastasiia Laletina. "Ihr Vater ist Soldat in der ukrainischen Armee und wurde von russischen Soldaten gefangen genommen", berichtete Harach: "Sie haben ihn geschlagen." Laletina wurde daher nicht für das Rennen gemeldet, "sie war sehr aufgebracht und konnte nicht teilnehmen".

Obgleich auch die ukrainischen Herren im Biathlon-Rennen der Sehbeeinträchtigten einen Dreifacherfolg einfuhren und Taras Rad im Wettbewerb der sitzenden Biathleten am Samstag Bronze gewann, war die Stimmung mehr als getrübt. "Ich denke nur an meine Familie und Freunde, wenn ich im Hotel bin. Ich zittere, wenn ich nur an sie denke. Ich mache mir große Sorgen", so Rad.

10km stehend (F) 2022

1UkraineIryna Bui36:43.10m
2UkraineOleksandra Kononova+12.80s
3UkraineLiudmyla Liashenko+13.80s
4ChinaYujie Guo+35.20s
5UkraineYuliia Batenkova-Bauman+46.80s

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