Selbst die größten Optimisten im Lager von Hertha BSC glauben derzeit nicht mehr daran, dass den Berlinern unter Cheftrainer Tayfun Korkut noch die große Wende in dieser Saison gelingen wird. Das letzte Minimalziel bleibt der Klassenerhalt, der nach den schlechten bis desolaten Leistungen der letzten Wochen und dem bitteren 1:4 am Wochenende im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt immer schwieriger wird. Derweil soll der Favorit auf die Nachfolge auf dem Cheftrainer-Posten angeblich keine Lust auf Hertha verspüren.
Noch Mitte Februar hatte die "Sport Bild" berichtet, dass Roger Schmidt Top-Kandidat auf die Korkut-Nachfolge in Berlin sein soll. Der 54-Jährige ist derzeit beim niederländischen Top-Klub PSV Eindhoven angestellt, träumt unter anderem noch von der Meisterschaft in der Eredivisie. Sein Arbeitspapier in Holland läuft aber im Sommer aus.
Allerdings plant Schmidt dann nach Informationen von "Bild" keinen Wechsel zu Hertha BSC. Der Hauptstadtklub sei für ihn kein Thema, so das Blatt.
Keine intensiven Gespräche mit Hertha-Boss Bobic?
Vielmehr sieht sich Schmidt auf einem höheren Level. Angeblich liegen dem 54-Jährigen Anfragen aus England und Spanien vor. Hertha hätte also wohl selbst beim Klassenerhalt keine Chance.
Neben Schmidt soll auch die Suche nach mehreren weiteren Trainer-Alternativen für Hertha BSC mittlerweile erkaltet sein. So soll Niko Kovac von sich aus kein überbordendes Interesse daran haben, ab dem Sommer wieder in der Bundesliga zu arbeiten, hieß es zuletzt von "Sport Bild". Es habe mit Sportvorstand Fredi Bobic bisher "keine intensiven Gespräche" gegeben, weil Bobic über die Kovac-Zweifel Bescheid weiß.
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Weitere Alternativen als Korkut-Nachfolger, die in Berlin zuletzt immer wieder durchgespielt wurden, sind Adi Hütter aus Gladbach und Edin Terzic vom BVB.
Erstgenannter könnte tatsächlich auf den Plan treten, sollte er in der Rückrunde mit seiner Borussia keinen Turnaround mehr schaffen. Dann könnte die Zusammenarbeit mit dem Klub vom Niederrhein schon nach einem Jahr beendet werden.
Der Name Terzic, derzeit Technischer Direktor bei Borussia Dortmund, geisterte schon im letzten Jahr immer wieder durch die Hauptstadt. Der Pokalsieger-Trainer von 2021 soll aber gar keine Bestrebungen haben, die Schwarz-Gelben momentan zu verlassen. Schon im letzten Herbst bemühte sich Hertha vergeblich um Terzic.
"Was im Moment gerade passiert, ist der freie Fall. Das sind schwerste Zeiten für die Hertha", analysierte Marcel Reif die Lage des auf dem Relegationsplatz befindlichen Krisen-Vereins.
Am Samstag muss Hertha BSC am Samstagabend in Gladbach ran (18:30 Uhr). Der Verlierer der Partie steckt danach mitten im Abstiegssumpf.