Roman Abramovich wird den FC Chelsea nach knapp 20 Jahren verkaufen. Sebastian Kneißl kennt den russischen Oligarchen aus seiner aktiven Zeit bei den Londonern. In einem Interview hat der ehemalige Mittelfeldakteur mit gemischten Gefühlen über den langjährigen Klubeigentümer gesprochen.
Laut Sebastian Kneißl, der zwischen 2000 und 2005 für den FC Chelsea auflief, müsse zwischen Abramovichs Rolle im Machtgefüge Russlands unter Präsident Vladimir Putin sowie seiner Arbeit beim Premier-League-Klub differenziert werden.
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Nähe zu Vladimir Putin wäre "eine Schande"
"Wenn es diese Nähe zu Vladimir Putin und das Wissen zum Kriegsvorhaben gibt, ist es natürlich eine Schande", sagte Kneißl im Interview mit "Spox" und "Goal": "Aber sportlich hat er viele Menschen positiv beeinflusst. Er hat für viele Glücksmomente bei den Menschen in und um den Verein gesorgt. Er war 19 Jahre da und hat 19 Titel geholt. Ich finde auch, dass er dem Fußball einen großen Gefallen getan hat."
Abramovich habe gezeigt, dass das Modell Investor "funktionieren kann", sagte Kneißl.
"Vor drei Jahren hat er schon mal anklingen lassen, dass er gerne verkaufen würde. Jetzt sind der Zeitpunkt und die Dringlichkeit aber natürlich unglücklich. Das lässt die Vermutung zu, dass da irgendetwas sein muss", spekulierte der 39-Jährige.
Sebastian Kneißl: Roman Abramovich war "krass abgeschottet"
Kneißl kann sich noch gut an Abramovichs Ankunft bei Chelsea im Jahr 2003 erinnern. "Das Trainingsgelände war an der Straße in der Nähe des Heathrows. Auf einmal fahren sechs schwarze Limousinen vor und heizen da wie die Bekloppten", blickte der heutige TV-Experte zurück.
Kneißl ergänzte: "Es kamen tatsächlich immer fünf bis sechs Limousinen und sie mussten immer eine andere Route fahren, weil man nie wusste, ob es einen Anschlag oder so etwas geben kann. Es durfte auch niemand wissen, in welcher Limo er saß. Es war surreal."
Als Abramovich den Trainingsplatz betrat, hätten alle Spieler aufgereiht nebeneinander gestanden, verriet der ehemalige Zehner. Anschließend schaute sich der Oligarch die Einheit an.
In den folgenden Jahren lief Kneißl dem Russen nur noch sporadisch über den Weg. Schließlich sei Abramovich "krass abgeschottet" gewesen. "Das waren Jungs von der Spezialeinheit, die ihn begleitet haben. Also keine Chance, da nah ranzukommen", so Kneißl.
Er persönlich sei "ein Leidtragender" des Engagements des neuen Besitzers gewesen, schilderte Kneißl. "Du hast eh schon die Multimillionäre vor dir und dann kommt einer und spielt Playmobil mit dir."






























