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Schwergewichts-Weltmeister ist in den Krieg gezogen

Usyk: "Wenn sie mich töten wollen, habe ich keine Wahl"

Video: Usyk: "Wenn sie mich töten wollen, habe ich keine Wahl"
03. März 2022, 13:43
sport.de
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Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk ist bereit, bei der Verteidigung der Ukraine gegen die russischen Angreifer bis aufs Äußerste zu gehen, um sein Leben, das seiner Familie und seine Heimat zu schützen. 

Seit einigen Tagen befindet sich Box-Weltmeister Oleksandr Usyk als Teil der Verteidigungskräfte in der ukrainischen Hauptstadt Kiev. Die Ankunft der nächsten russischen Truppen steht kurz bevor. Sollte es zu Kampfhandlungen mit dem Gegner kommen, ist der 35-Jährige bereit, das bis vor Kurzem noch Unvorstellbare zu tun.

Im "CNN"-Interview sagte Usyk auf die Frage, ob er darauf vorbereitet sei, anderen Menschen das Leben zu nehmen: "Wenn sie mein Leben nehmen wollen, oder das von mir nahestehenden Menschen, dann werde ich es müssen. Aber ich will das nicht tun. Ich will nicht schießen, ich will niemanden töten. Aber wenn sie mich töten wollen, habe ich keine andere Wahl."

"Die Russen spielen keine Spiele"

Als der russische Angriff in der vergangenen Woche begann weilte Usyk gerade in London, um dort Material für ein bald erscheinendes Videospiel zu drehen. Da es aus London keine Direktflüge nach Kiev gab, reiste er zunächst nach Warschau und fuhr von dort mit dem Auto in die ukrainische Hauptstadt, wo sich die Menschen jetzt auf das Schlimmste gefasst machen.

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Er habe keine Angst, versicherte Usyk, "absolut keine Angst". Er sei stattdessen einfach nur ratlos: "Wie kann so etwas im 21. Jahrhundert passieren?" Die Bombardierungen durch die russische Armee bezeichnete der Ukrainer als "verrückt". "Sie haben die Stadt Mariupol bombardiert, einer meiner Freunde hatte eine Rakete in seinem Dach. Die Russen spielen keine Spiele."

Dem russischen Volk wollte Usyk die Verantwortung für den Krieg nicht zuschieben. In seinen Augen ist einzig und allein Vladimir Putin für die Eskalation verantwortlich: "Sie wissen gar nicht, was genau hier passiert. Sie sehen nicht, was gerade passiert. Sie sind Opfer ihres Präsidenten."

Usyk denkt nicht an Rückkehr in den Ring

An die Fortsetzung seiner Karriere im Ring denkt Usyk in diesen Tagen verständlicherweise nicht. "Ich weiß wirklich nicht, wann ich wieder im Ring stehen werde. Mein Land und meine Ehre sind wichtiger als Weltmeisterschafts-Gürtel."

Neben Usyk befindet sich auch Superstar Vasiliy Lomachenko in diesen Tagen in der Ukraine, um das Land gegen die Russen zu verteidigen. Auch mit ihm hatte "CNN" ein Interview geplant, doch sein Manager konnte ihn telefonisch nicht erreichen. Am Mittwoch teilte der Manager dem US-Sender aber mit, dass Lomachenko am Leben sei und es ihm gut gehe.

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