Schock für das norwegische Langlauf-Team der Männer vor den Heimweltcups in Drammen und am Holmenkollen: Die komplette Sprint-Auswahl um Superstar Johannes Hösflot Kläbo wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
Neben dem fünfmaligen Olympia-Goldmedaillengewinner sind auch Erik Valnes, Pal Golberg, Havard Solas Taugböl und Sindre Björnestad Skar betroffen. Even Northug wurde ebenfalls positiv getestet.
"In meiner kleinen Welt ist das schrecklich. Aber wenn man das große Bild betrachtet, ist es vollkommen irrelevant", sagte Kläbo in Anspielung auf den Krieg in der Ukraine der norwegischen Zeitung "Verdens Gang". "Es ist eine Kleinigkeit, wenn wir darauf schauen, was gerade um uns herum passiert". Kläbo geht davon aus, dass die Langlauf-Saison für ihn beendet ist.
Der 25-Jährige führt den Gesamtweltcup souverän mit 1375 Punkten an. Auf Platz zwei folgt der Russe Alexander Bolshunov (878), der in Norwegen wegen des Angriffs auf die Ukraine aber nicht starten darf. Auch in der Sprint-Wertung liegt Kläbo vorne.
"Wir haben jetzt sehr viel zu tun. Wir müssen uns einen Überblick verschaffen und ein neues Team zusammenstellen", sagte Sprint-Coach Arild Monsen. "Es ist eine sehr unerfreuliche Situation."
"Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben"
Norwegens Teamarzt Öystein Andersen kündigte an, die Infizierten genau zu überwachen und nach ihrer Genesung individuell zu betreuen.
"Jede Krankheit ist unerfreulich, aber noch schlimmer ist es, wenn es das ganze Team betrifft", so der Mediziner, der weitere Fälle unter den Langläufern der Skandinavier nicht ausschließen wollte. "Es ist zu früh, um Entwarnung zu geben." Es sei unbekannt, wo sich Kläbo und Co. angesteckt haben, sagte Andersen.
Unklar ist nach Angaben des norwegischen Ski-Verbands zudem noch, ob es Konsequenzen für weitere Langläufer gibt, die ebenfalls am letzten Wochenende beim Weltcup im finnischen Lahti gestartet waren.

