Während die Fußball-Verbände FIFA und UEFA am Montag ein Zeichen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine setzten und russische Teams auf Nationalmannschafts- und Klubebene "bis auf Weiteres" von allen Wettbewerben ausschlossen, konnte sich der Ski-Weltverband FIS bislang nicht dazu durchringen, russischen Athleten das Startrecht abzuerkennen. Sehr zum Ärger zweier norwegischer Großsponsoren.
Die norwegische Handelskette Coop, die im Ski-Langlauf einer der wichtigsten Sponsoren ist, reagierte mit großem Bedauern auf die Entscheidung der FIS, Russlands Sportler auch bei den anstehenden Langlaufwettbewerben im norwegischen Drammen sowie Oslo starten zu lassen. Allerdings hat sich die Handelskette einen besonderen Kniff einfallen lassen, um das Ruder doch noch herumzureißen.
Bei den Rennen in Norwegen sollen die Startnummern der Athleten auf den ukrainischen Landesfarben prangen. Das gilt auch für die russischen Athleten um Topstar Aleksandr Bolshunov.
"Wir müssen unser Äußertes tun. [...] Wir hoffen, dass reicht aus, damit die Russen nicht starten, sofern die FIS sie nicht doch noch ausschließt", wird Björn Takle Friis, Kommunikationsdirektor von Coop Norwegen, von "VG" zitiert. Außerdem strebe man an, überall die Spendennummer des Roten Kreuzes zu hinterlegen.
Entscheidung der FIS "feige" und "schwach"
"Wir haben bei der FIS eindeutige Richtlinien über das, was unserer Meinung nach notwendig ist, eingereicht. Sie müssen umgehend reagieren. Aufgrund der Sympathie und Solidarität mit der Ukraine könne man nicht akzeptieren, dass das russische Team im Weltcup startet", so Friis weiter.
Unterstützung erhält Coop von Obos, einem weiteren Großsponsor aus Norwegen. "Wir glauben, dass die russischen Athleten unter den gegebenen Umständen nicht teilnehmen werden. Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine zudem während der Veranstaltungen kenntlich machen", erklärte Thomas Skjennald von Obos "VG" per SMS.
Auch der norwegische Skiverband machte sehr deutlich, dass er sich einen Ausschluss der Russen wünsche.
Norwegens Superstar Johannes Hösflot Kläbo bezeichnete den Entschluss der FIS derweil als "feige" und "schwach", betonte aber auch, dass man den Kontrahenten aus Russland dennoch weiterhin "mit Respekt" begegnen solle. Er hoffe allerdings, dass diese von sich aus verzichten.

