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Olympische Winterspiele 2026
Mailand Cortina
Mi, 04.02. - So, 22.02.

"Wir haben eine neue Generation, die Liebe und Unterstützung, das fehlt"

Savchenko fordert Umdenken im Eiskunstlauf

Olympiasiegerin Aljona Savchenko fordert ein Umdenken im Eiskunstlauf
Olympiasiegerin Aljona Savchenko fordert ein Umdenken im Eiskunstlauf
Foto: © STAR-MEDIA via www.imago-images.de
20. Februar 2022, 08:48
sport.de
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Der Fall Kamila Valieva schlug weltweit große Wellen. Trotz eines positiven Dopingtests im Dezember durfte das 15-jährige Ausnahmetalent im Eiskunstlauf an den Start gehen. Nachdem sie zu Beginn mit der Mannschaft die Goldmedaille gewann, lagen auch im Einzel große Hoffnungen auf Valieva. 

Nach dem Kurzprogramm lag Kamila Valieva auch in Führung, doch sie zerbrach am Druck der Weltöffentlichkeit und patze bei der Kür, sodass am Ende nur der undankbare vierte Platz raussprang.

Sichtlich niedergeschlagen verließ die 15-Jährige die Eisfläche, doch anstatt ihr zur Seite zu stehen, gab es von ihrer Trainerin Eteri Georgievna Tutberidze nur Vorwürfe. "Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das! Nach dem Axel hast du es aus den Händen gegeben", war deutlich über die TV-Kameras zu hören. 

Damit wurde mal wieder aufgezeigt, wie kalt das Verhältnis zwischen den Trainern und ihren Athleten im russischen Eiskunstlauf ist. 

TV-Expertin Aljona Savchenko fordert nun ein Umdenken. "Manche Trainer müssen über ihren Schatten springen, manche können das nicht. Aber sie müssen lernen, dass Strafen wie vor 100 Jahren heute nicht mehr gehen", sagte die Olympiasiegerin von 2018 bei "Eurosport". "Wir haben eine neue Generation, die Liebe und Unterstützung, das fehlt. Vielleicht war das ein Zeichen für Veränderung und dafür, dass das heute nicht mehr geht. Ich denke, die Kinder leiden dort."

Olympia: Savchenko sieht Schuld bei Valievas Trainern

Die 38-Jährige wurde einst selbst Opfer fragwürdiger Trainingsmethoden. So berichtete Savchenko, dass sie unter anderem mit "dem Schoner auf den Kopf geschlagen" wurde. Zudem sollte sie sich nach dem Essen übergeben, damit ihr Körpergewicht nicht leidet. 

Im Fall Valieva steht die mehrfache Weltmeisterin ganz klar auf der Seite der Athletin. "Sie hat alles gegeben, als Einzige fünf Vierfachsprünge gezeigt und eine tolle Leistung abgeliefert", sagte Savchenko.

Die Schuld sieht sie bei den Trainern. "Sie sind mit ihr so umgegangen. Es muss gut ausgebildete Trainer geben - professionell vor allem auch im mentalen Bereich. Zudem fehlt es an Teamarbeit. Nur als Team kann man große Ziele erreichen", erklärte Savchenko.

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