Ein Winter-Olympiasieger aus Neuseeland? Ski-Freestyler Nico Porteous holt bereits das zweite Gold für die Kiwis in Peking.
Nico Porteous staunte nicht schlecht. Während der Halfpipe-Olympiasieger im Zielraum des Genting Snow Parks die ersten Glückwünsche in Empfang nahm, standen die Mitglieder des neuseeländischen Teams ganz in Schwarz gekleidet schon in Formation: Bei minus 25 Grad führten sie ihm zu Ehren den legendären Haka auf, in respektvollem Abstand sah der Ski-Freestyler dabei zu.
Nicht nur die besondere Huldigung machte den 20-Jährigen fast sprachlos. "Das ist unbeschreiblich. Ich bin einfach überglücklich und kann es nicht richtig glauben", sagte Porteous, eingehüllt in die neuseeländischen Flagge.
Am bislang kältesten Tag der Winterspiele mit heftigen Windböen und vielen Stürzen hatte der Weltmeister und zweimalige X-Games-Sieger in der Eisröhre von Zhangjiakou den Durchblick behalten. Schon im ersten Run des chaotischen Finals setzte er die unerreichbare Bestmarke.
Olympia: Zweites Gold für Porteous
Den nicht gerade als Wintersport-affin bekannten Kiwis sicherte Porteous bereits das zweite Gold in Peking: Snowboarderin Zoi Sadowski-Synnott hatte im Slopestyle als erste neuseeländische Winter-Olympiasiegerin überhaupt Geschichte geschrieben.
Die Ursprünge der Erfolge liegen in der Heimat: Porteous und Sadowski-Synnott, beide schon 2018 Olympia-Dritte, stammen aus der Kleinstadt Wanaka auf der Südinsel - nicht weit entfernt von Cardrona, wohin auch viele europäische Ski-Teams zum Sommertrainingslager reisen.
Daheim in Wanaka fieberten Porteous' Eltern Chris und Andrew auf einer Großbildleinwand mit - und drückten auch ihrem zwei Jahre älteren Sohn Miguel die Daumen, der im Finale Elfter wurde. Ob sie auch den Haka beherrschen, ist nicht überliefert.
