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Olympische Winterspiele 2022
Peking 2022
Mi, 02.02. - So, 20.02.

Herber fordert kritische IOC-Analyse der Peking-Spiele

Herber ist Geschäftsführer vom Verein Athleten Deutschland
Herber ist Geschäftsführer vom Verein Athleten Deutschland
Foto: © imago sportfotodienst
17. Februar 2022, 10:50

Geschäftsführer Johannes Herber vom Verein Athleten Deutschland hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einer eingehenden Analyse der Winterspiele in Peking aufgefordert. Ihm sei bereits zuvor klar gewesen, "dass das IOC alles vermeiden wird, was einen Konflikt mit dem Gastgeberland hervorrufen würde", so Herber im "SID"-Interview: "Ich erwarte dennoch vom IOC, dass es nach den Spielen eine kritische Nachbetrachtung gibt."

So hoffe er, "dass in Sachen zukünftige Vergabepraxis des IOC sowie bei der Haltung zu Menschenrechten und der Umsetzung einer Menschenrechtsstrategie im IOC ein Umdenken stattfindet". Große Zweifel hegt Herber derweil an der Nachhaltigkeit der im Zuge der Spiele angestoßenen Menschenrechtsdebatte in China. "Ich vermute, dass die Aufmerksamkeit, die auf die Menschenrechtsverletzungen gelenkt wurde, auf das weitere Verhalten der chinesischen Regierung keinen Einfluss haben wird", sagte er.

Herber kritisiert IOC-Präsident Bach

Kritisch bewertete der frühere Basketball-Nationalspieler auch die Besuche des IOC-Präsidenten Thomas Bach bei Olympia-Wettkämpfen in Peking gemeinsam mit der Tennisspielerin Peng Shuai. "Die Vermutung liegt ja sehr nahe, dass Peng Shuai sich nicht frei bewegen und äußern kann. Und dass sie unter dem Zwang des Regimes steht, nachdem sie diesen Post abgesetzt hat", sagte Herber: "Dass Thomas Bach sich dann mit ihr ablichten lässt und dies durch die Bilder mit ihr sozusagen absegnet, ist natürlich ein falsches Signal."

Peng (36) hatte am 2. November 2021 in einem Social-Media-Post, den sie angeblich selbst nach kurzer Zeit löschte, einem führenden Mitglied der chinesischen Regierung sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Danach war sie für drei Wochen verschwunden. Später war sie auf inszeniert wirkenden Fotos und Videos zu sehen. Öffentlichkeitswirksam besuchte sie bei den Winterspielen eine Curling-Partie und sah den Sieg der 18-jährigen Freestylerin Eileen Gu.

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