Nach dem sensationellen Gold-Lauf von Katharina Hennig und Victoria Carl im olympischen Teamsprint der Langläuferinnen verneigt sich die Konkurrenz vor dem deutschen Langlauf-Duo. Ganz bittere Tränen fließen bei den geschlagenen Norwegerinnen.
Die Goldmedaille von Katharina Hennig und Victoria Carl im Teamsprint von Peking ist schon jetzt eine der größten Sensationen der Olympischen Spiele. Im Vorfeld hatte das DSV-Duo kaum jemand auf der Rechnung, die Medaillen sollten, so die Vorhersage, eigentlich Schweden, Norwegen, Russland und Finnland unter sich ausmachen.
Doch obwohl die Favoritinnen den Kampf um Gold verloren, verneigte sich die Konkurrenz vor den neuen Olympiasiegerinnen aus Deutschland.
"Es sind gemischte Gefühle. Ich bin unglaublich glücklich, dass wir auf dem Podium stehen, aber natürlich ist es bitter, dass wir Gold so knapp verpasst haben", sagte die schwedische Silbermedaillen-Gewinnerin Jonna Sundling nach dem Rennen. Ein wenig Ärger verspüre sie schon, gab Sundling zu, gleichzeitig aber habe "ich den Deutschen den Erfolg wirklich gegönnt", präsentierte sie sich als gute Verliererin.
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Im Zielsprint gegen Victoria Carl sei sie einfach chancenlos gewesen, schilderte die Schwedin: "Ich habe alles gegeben, was ich hatte. Ich musste mich komplett auspowern. Ich wäre fast ins Ziel gestürzt und hätte wirklich nicht mehr machen können."
Dass die beiden Schwedinnen auf dem Siegerfoto nach dem Rennen als einzige auf den obligatorischen Freudensprung verzichteten, sorgte in den sozialen Medien für leise Kritik. Sundling wollte das aber nicht stehen lassen. "Wir haben gefeiert, aber wir sind einfach kaputt. Wir waren nicht darauf vorbereitet zu springen. Meine Spaghetti-Beine hatten keine Kraft mehr", scherzte sie.
Tränen im norwegischen Lager nach Stockbruch
Ganz und gar nicht zu Scherzen waren sie derweil im norwegischen Lager aufgelegt. Maiken Caspersen Falla und Tiril Udnes Weng beendeten das Rennen nur auf dem drittletzten Platz, nachdem Weng schon früh im Rennen der Stock gebrochen war.
"Ich bin genervt und es tut mir leid. Ich fühle mich wie eine Verräterin. Ich sollte vielleicht einfach nach Hause fliegen. Wenn so etwas passiert, haben wir natürlich keine Chance auf eine Medaille", sagte die in Tränen aufgelöste Norwegerin nach dem Rennen. "Es war sehr eng, es gab viele Skier und Stöcker. Was genau passiert ist, weiß ich gar nicht. Ich musste aber sehr lange warten, bis ich einen Ersatz-Stock bekommen habe. Die Gruppe hatte ich da schon verloren."
Besonders bitter für Weng: Schon in der Staffel war sie unverschuldet zur Sturz gekommen und hatte dadurch den Anschluss verloren. "Ich habe das Gefühl, dass ich in jedem Rennen einen Stock verloren habe", klagte sie.


