Der russische Eisschnellläufer Daniil Aldoshkin hat bei den Olympischen Spielen in Peking für einen Eklat gesorgt - und sich hinterher kleinlaut entschuldigt.
In einem echten Eisschnelllauf-Krimi setzte sich die Auswahl der russischen Athleten am Dienstag im Halbfinale denkbar knapp vor der US-Auswahl durch. Mit einem Vorsprung von nur 0,44 Sekunden sicherte sich das ROC-Team um Ruslan Zakharov, Sergey Trofimov und Daniil Aldoshkin mit einem neuen olympischen Rekord den Einzug in den Endlauf.
Viel mehr Aufmerksamkeit als das Ergebnis erregte allerdings Aldoshkin. Der 20-Jährige ließ seinen Emotionen nach dem Überqueren der Ziellinie freien Lauf und reckte der Welt zwei ausgestreckte Mittelfinger entgegen.
Die Geste Aldoshkins wurde vor allem in den sozialen Medien heiß diskutiert. Nicht wenige warfen dem Russen mangelnden Respekt und fehlenden Sportsgeist vor. Aldoshkin selbst sah sein Fehlverhalten ein und entschuldigte sich nach dem Wettkampf kleinlaut.
"Es war nicht meine Absicht, das zu tun"
Seine Emotionen hätten schlicht Überhand genommen, rechtfertigte er sich gegenüber russischen Medien. "Ich habe meine Hände nach oben geworfen, ich hatte meine erste Medaille bei meinen ersten Spielen. Es war nicht meine Absicht, das zu tun. Es tut mir leid, wenn sich jemand angegriffen gefühlt hat."
Auch der russische Verbandsboss Alexei Kravtsov wollte die Geste seines Athleten nicht unkommentiert stehen lassen und sagte: "Die Emotionen haben ihn auf der Ziellinie überwältigt. Er hatte bei seiner Aktionen keinen Hintergedanken. Wenn sich jemand beleidigt gefühlt hat, dann tut uns das leid. Im Namen des russischen Eisschnelllaufverbandes möchten wir uns dafür entschuldigen."
Im abschließenden Finale hatten Aldoshkin und die Auswahl Russlands übrigens keinen Grund mehr zum Jubel. Gegen die neuen Olympiasieger aus Norwegen setzte es eine klare Niederlage.
