Nachdem sich Dorothea Wierer mit Bronze im Sprint ihren Traum von einer Olympischen Einzelmedaille erfüllte, rechnen einige im Biathlon-Zirkus mit ihrem baldigen Rücktritt. Glaubt man Ex-Weltcup-Dominator Martin Fourcade, gibt es aber Hoffnung für die Fans der Italienerin.
Im dritten Anlauf klappte es endlich: Nachdem Dorothea Wierer bei ihren Einzelstarts bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi sowie 2018 in Pyeongchang immer leer ausgegangen war, erfüllte sich die Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin von 2019 und 2020 in Peking endlich ihren Traum: Im Sprint räumte Wierer hinter Marte Olsbu Röiseland (Norwegen) und der Schwedin Elvira Öberg den dritten Rang und damit die Bronzemedaille ab.
"Ich bin super durchgekommen, wusste, dass man hier null Fehler schießen muss und hab es geschafft", freute sich die 31 Jahre alte Südtirolerin im Anschluss.
Beendet Dorothea Wierer ihre Biathlon-Karriere?
Wie lange Wierer, die seit Jahren zu den erfolgreichsten und prominentesten Skijägerinnen im Weltcup zählt, dem Biathlon noch erhalten bleibt, ist allerdings unklar.
Immer wieder stellte die dreimalige Weltmeisterin in der Vergangenheit klar, dem Leistungssport eher früher als später den Rücken kehren zu wollen. Dass Wierer schon nach der laufenden Saison ihre Skier und ihr Gewehr an den Nagel hängt, scheint nicht ausgeschlossen.
Martin Fourcade, seines Zeichens einer der besten Biathleten aller Zeiten und siebenmaliger Gesamtweltcupsieger glaubt jedoch nicht, dass Wierers Karriere-Ende bereits bevorsteht.
Dorothea Wierer "ein Symbol" des Biathlons
"Ich denke, wenn die Olympischen Spiele 2026 nicht in Italien wären, würde sie bald zurücktreten. Weil unser Sport einfach kräftezehrend ist, auch mental. Jetzt hat sie aber die Möglichkeit, vor der eigenen Haustür Olympische Spiele zu bestreiten, deshalb ist es von mir aus gesehen nicht ausgeschlossen, dass sie es sich noch einmal überlegt und weitermacht", erklärte der 33-Jährige nach Wierers Bronze-Coup gegenüber dem "Corriere dello Sport".
Der Franzose richtete in diesem Zusammenhang auch einen Rat an Wierer: "Wenn ich sie wäre, würde ich ganz genau darüber nachdenken, bevor ich eine Entscheidung treffe."
Für Wierer sei Peking "ein Erfolg, weil sie endlich ihre Einzelmedaille geholt hat", erklärte Fourcade, der im Sommer 2020 seine aktive Biathlon-Laufbahn beendet hatte. "Die Medaille hat sie sich einfach verdient, weil sie eines der Symbole unseres Sports ist."



